Hälfte der Geflüchteten von 2015 in Beschäftigung
Ende Juli 2021 sind in Österreich 31.699 Menschen mit Asylstatus oder subsidiärem Schutz arbeitslos gemeldet oder in Schulung. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Rückgang um 2.267 oder 6,7 Prozent. Diese Statistik erfasst nicht alle Geflüchteten, sondern nur jene, die in der Zeit seit 2015 vom Arbeitsmarktservice (AMS) betreut wurden.
Aus einer Kontrollgruppe von etwa 9.500 Geflüchteten, die im Jahr 2015 nach Österreich gekommen sind, sind mit Ende Juli 51 Prozent in Beschäftigung. 22 Prozent sind arbeitslos oder suchen eine Lehrstelle, acht Prozent sind in Schulung. Ein knappes Fünftel steht dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung – etwa, weil sie Kinderbetreuungsgeld beziehen oder mitversichert sind.
„Eigentlich haben wir das Erreichen der 50%-Marke für die Kontrollgruppe 1 schon für 2020 erwartet, Covid-19 machte uns jedoch auch hier einen Strich durch die Rechnung. Nun konnte dieses symbolische Zwischenziel endlich erreicht werden“, so AMS-Vorstand Johannes Kopf.
Auch bei Personen, die in den Jahren 2016 und 2017 Asyl bekommen haben ist diese Marke bereits erreicht. Dass die Integration hier schneller gelinge führt Kopf auf die verbesserte Konjunktur in den Jahren 2017 bis 2019 und auf gegenseitige Unterstützung der jeweiligen Communities zurück.
Nach Branchen betrachtet sind Geflüchtete in der Gastronomie (14 Prozent), der Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften (11 Prozent) und dem Handel (10 Prozent) am stärksten vertreten.
Frauen stärker betroffen
Die Daten zeigen allerdings auch, dass die berufliche Integration von geflüchteten Frauen deutlich schlechter gelinge, als bei den Männern, so Kopf. Hier sind nur 22 Prozent in Beschäftigung, vier von zehn sind nach AMS-Diktion „arbeitsmarktfern“. Das AMS hat entwickelt deswegen spezielle Förderprogramme, um die Zugangshürden abzubauen.
Mehr als zwei Drittel der über 30.000 arbeitssuchenden ist in Wien gemeldet. Das liegt laut AMS vor allem daran, dass die meisten Geflüchteten in der Hauptstadt wohnen. Sechs von zehn sind Männer, 43 Prozent sind syrische Staatsbürger, 24 Prozent sind aus Afghanistan, knapp ein Viertel ist unter 25 Jahre alt.
Zwar sei die Zahl der arbeitslos gemeldeten Flüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigten in der der Corona-Krise gestiegen, der Anstieg fiel aber geringer aus als in der Gesamtentwicklung am Arbeitsmarkt.