Wirtschaft

Gazprom Austria-Pleite weitet sich auf 119 Millionen Euro aus

Das kommt eher selten vor, dass sich die Höhe der Forderungen vervierfacht. Im Konkursverfahren der Gazprom Austria GmbH haben 23 Insolvenzgläubiger Forderungen in der Höhe von knapp 119 Millionen Euro angemeldet.

"Vorerst hat die Insolvenzverwalterin Susanne Riess lediglich rund 316.000 Euro als zu Recht bestehend anerkannt. Dies deshalb, da aufgrund der Größe und Komplexität des Insolvenzverfahrens bis zur Prüfungstagsatzung keine abschließende Forderungsprüfung möglich war.so", sagt Jürgen Gebauer vom KSV1870. „Da die Schuldnerin bereits in ihrem Insolvenzantrag von Verbindlichkeiten von rund 31,4 Millionen Euro ausging, ist aus heutiger Sicht zu erwarten, dass die letztlich zu berücksichtigenden Passiva jedenfalls dieses Ausmaß erreichen oder sogar übertreffen. Es bleibt die abschließende Forderungsprüfung durch die Insolvenzverwalterin abzuwarten."

Am 14. April 2023 ist über die Gazprom Austria GmbH am Handelsgericht Wien ein Konkursverfahren eröffnet worden. Heute, Montag, fand die Berichts- und Prüfungstagsatzung statt. Laut Insolvenzantrag hat die Muttergesellschaft der Antragstellerin mit 22. März 2023 die Erdgaslieferungen eingestellt. Dadurch konnte die Antragstellerin die bestehenden Kundenverträge mit den Erdgaslieferungen nicht mehr erfüllen.

"Das Schuldnerunternehmen wird konkursmäßig abgewickelt. Aufgrund der Größe des Verfahrens ist mit einer längeren Verfahrensdauer zu rechnen“, sagt Gebauer. „Eine genaue Quotenprognose gestaltet sich zum aktuellen Zeitpunkt schwierig. Aufgrund des derzeit vorhandenen Massevermögens, besteht aber durchaus die berechtigte Hoffnung, dass an die betroffenen Gläubiger am Ende des Insolvenzverfahrens eine wirtschaftlich relevante Quotenzahlung erfolgen kann."