Wirtschaft

Flughafen-Streik in Düsseldorf und Köln: 12 Verbindungen in Wien betroffen

Wegen eines eintägigen Warnstreiks sind an den deutschen Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn am Montag insgesamt hunderte Flüge ausgefallen. Am größten Flughafen des Bundeslands Nordrhein-Westfalens (NRW) in der Landeshauptstadt Düsseldorf sollten in einem Notbetrieb 89 von 330 eigentlich geplanten Starts und Landungen und damit nur etwa jede vierte Flugbewegung stattfinden, wie der Airport mitteilte. Der Flughafen Köln/Bonn kam fast komplett zum Erliegen.

Dort ging man davon aus, dass lediglich 2 von 136 Flugbewegungen am Montag erfolgen können. Die Airports hatten betroffene Fluggäste im Vorfeld der Warnstreiks dazu aufgerufen, Kontakt zu Airlines oder Reiseveranstaltern aufzunehmen.

Allein am Flughafen Köln/Bonn waren ursprünglich für den Montag rund 15.000 Reisende erwartet worden. "Die Fluggäste wurden vorab von ihren Fluggesellschaften informiert und haben die Anreise zum Airport gar nicht erst angetreten. Die Terminals sind bis auf einige wenige Reisende heute Morgen nahezu leer", erklärte der Airport Köln/Bonn. Der Flughafen Düsseldorf machte keine Angaben zur Zahl betroffener Passagiere. "Die Airlines haben ihre Passagiere im Voraus über die Flugstreichungen informiert, so dass diese gar nicht erst zum Airport anreisen. Die Situation im Terminal ist ruhig", hieß es auch hier.

12 von 18 Verbindungen betroffen

Am Flughafen Wien sind von 18 geplanten Verbindungen zwischen Wien und Köln bzw. Düsseldorf 12 von den Streiks betroffen. Konkret fallen 4 Flüge (hin- und zurück) zwischen Wien und Köln sowie 8 Verbindungen zwischen Wien und Düsseldorf aus, teilte ein Sprecher auf APA-Anfrage mit. Den Reisenden wurde empfohlen, sich bei ihrer Airline oder ihrem Reiseveranstalter über den Flugstatus zu informieren.

Aufgerufen zu den Warnstreiks hatten die Gewerkschaften Verdi und Komba. Hintergrund sind die Verhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen sowie die deutschlandweiten Verhandlungen für die Beschäftigten der Luftsicherheit. Bereits am 17. Februar hatten Warnstreiks von Verdi an sieben deutschen Flughäfen für tausende Flugabsagen gesorgt. Mehrere Flughäfen mussten damals den regulären Passagierbetrieb einstellen. Die beiden größten NRW-Airports waren nach Gewerkschaftsangaben damals von der Aktion ausgenommen worden mit Blick auf Hilfslieferungen in die Türkei.

"Wir haben eine gute Streikbeteiligung", sagte Peter Büddicker von Verdi zu den Warnstreiks am Flughafen Düsseldorf. Im Bereich der Luftsicherheit, also den Fluggastkontrollen und der Frachtkontrolle, liege sie bei über 90 Prozent. Ähnlich äußerte sich Özay Tarim von Verdi zur Streikbeteiligung am Airport Köln/Bonn. Die Beteiligung an den Warnstreiks sei hoch. Das spiegle sich in der hohen Zahl der Flugausfälle wider und sei eine klare Botschaft der Beschäftigen an die Arbeitgeber für die Tarifverhandlungen. "Wir erwarten Bewegung am Verhandlungstisch, sonst sehen wir uns hier bald wieder", so Tarim.

Am Airport Köln/Bonn begannen die ersten Arbeitsniederlegungen bereits am späten Sonntagabend und in Düsseldorf am Montag um 3.00 Uhr, wie Verdi mitteilte. In Köln hatte es im Vorfeld juristische Auseinandersetzungen zwischen Flughafen und Verdi um die Besetzung der Flughafenfeuerwehr gegeben. Am Ende einigten sich beide Seiten darauf, dass sie während des Warnstreiks 24 Mitarbeiter im Notdienst umfassen muss. In Düsseldorf habe es eine Notdienstvereinbarung für die Flughafenfeuerwehr gegeben, teilte die Gewerkschaft Komba mit.

 

 

Tarifstreit

Im bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen gab es am Montag auch Warnstreiks in vielen weiteren Bereichen des öffentlichen Lebens - etwa bei Bussen und Stadtbahnen, in Kindertagesstätten und kommunalen Ämtern. Im Rheinland waren der Großraum Köln und der Großraum Bonn Schwerpunkte. Aber auch in anderen Landesteilen gab es Warnstreiks. Verdi plant für diesen Dienstag Warnstreiks in weiteren Städten in Nordrhein-Westfalen.

Die Arbeitgeber hatten bei den bundesweiten Verhandlungen für die Beschäftigten in Bund und Kommunen ein Angebot vorgelegt. Es umfasst eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen von insgesamt 2500 Euro. Die Gewerkschaften wiesen das Angebot als unzureichend zurück. Verdi und der Beamtenbund fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Am 27. März soll die Tarifverhandlungen fortgesetzt werden.

Separat zum Tarifstreit im öffentlichen Dienst drängt Verdi auf eine bessere Bezahlung der Beschäftigten von privatwirtschaftlichen Firmen an Flughäfen - hier geht es um die Menschen, die an Passagier-, Gepäck- und Frachtkontrollen arbeiten. In diesen Tarifgesprächen fordert Verdi höhere Zuschläge etwa für Sonntags-und Nachtarbeit.

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