Wirtschaft

Benko will sich von einzelnen Kika/Leiner-Standorten trennen

Der Signa-Konzern von Immobilien-Investor René Benko will sich laut Standard von einigen Kika/Leiner-Standorten trennen. Demnach stehen vier bis 15 von 42 Standorten zum Verkauf. "Einige wenige Häuser eignen sich aufgrund der Gegebenheiten nicht mehr, um unseren Ansprüchen an ein modernes Möbelhaus gerecht zu werden", zitiert die Zeitung Kika/Leiner-Manager Reinhold Gütebier. Man suche daher nach Objekten, die diese mittelfristig ersetzen sollten.

Sinkende Nachfrage

Nicht aufgegangen sei der Plan, unter dem Namen Eskole ein Netz von bis zu zehn neuen Küchenstudios aufzuziehen, sagen Lieferanten laut  Standard . So soll ein erst vor einem Jahr eröffneter Shop in Linz vor der Schließung stehen. Gütebier spricht von einer sinkenden Nachfrage nach Küchen, wobei sich die Filialen in Graz und Wien "sehr gut" entwickelten. Mittelfristig sollte die Marke Eskole jedoch weiterhin wachsen, gibt er sich zuversichtlich.

Erst im August sprach Gütebier in einem Interview mit dem KURIER von schweren Zeiten beim Möbelhändler. Pandemie und Ukraine-Krieg  hätten zur größten Krise im Einzelhandel seit den 1950er Jahren geführt.

Gütebier: Keine Schließungen

Am Sonntag stellte Kika/Leiner-Chef Gütebier in einer Aussendung klar, dass es zu keinen Geschäftsschließungen kommen werde.  "Alle Einrichtungshäuser bleiben erhalten", teilte Gütebier mit. Es werde in IT und Online investiert. Auch bei den Küchenstudios namens Eskole werde weiter expandiert, das Küchenstudio in Linz bleibe weiter geöffnet. "Die aktuelle Situation ist natürlich herausfordernd, aber wir setzen alles daran, das Unternehmen weiterhin auf stabile Beine zu stellen", so Gütebier. Man suche auch qualifizierte Mitarbeiter.

Verluste

In der Bilanz vom 30. 9. 2021 weist die Leiner & Kika Möbelhandels GmbH 3.750 Mitarbeiter und 740 Millionen Euro Umsatz aus. In ihren Büchern steht ein Bilanzverlust in Höhe von knapp 84 Millionen Euro. Man sei nicht weit von einer schwarzen Null entfernt gewesen, sagt Gütebier. Man habe sich in den vergangenen Jahren - Benko ist seit rund vier Jahren Eigentümer - "dramatisch verbessert".

Auch in Deutschland läuft es nicht gut für Benkos Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof. Die angeschlagene Kette hat einen Antrag auf ein sogenanntes Schutzschirm-Insolvenzverfahren gestellt - nicht zum ersten Mal. Zumindest ein Drittel von rund 130 Warenhäusern steht vor der Schließung. Schon beim ersten Schutzschirmverfahren 2020 wurden zahlreiche Niederlassungen geschlossen.

Erst im Jänner hatte die deutsche Regierung das Unternehmen mit weiteren 220 Mio. Euro gestützt, 2021 hatte sich Galeria mit dem deutschen Bund auf einen Kredit in Höhe von 460 Mio. Euro verständigt. Gute Mieterlöse werfen für Benkos Signa allerdings sowohl Kika/Leiner als auch Galeria Karstadt Kaufhof ab.

Hinweis: Artikel wurde am Sonntag um die Aussendung von Kika/Leiner ergänzt