Warum man im Herbst am attraktivsten ist
Dank der Wissenschaft haben wir es nun schwarz auf weiß: Im Herbst ist der Mensch so schlank wie zu keiner anderen Zeit im Jahr. Eine US-Studie, die im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde, belegt, dass das Körpergewicht maßgeblich von der Jahreszeit beziehungsweise den dann anfallenden Festtagen beeinflusst wird.
Faktor Festtage
Im Zuge der Studie wurden insgesamt knapp 3.000 Personen aus drei Ländern (USA, Japan, Deutschland) über ein Jahr (August bis Juli) hinweg analysiert. Die Gewichtsmessungen der Probanden wurden dabei direkt via Wireless-Waage an die Forscher übertragen. Im Zentrum der Analyse stand die Entwicklung des Körpergewichts der Menschen. Für die kollektive Gewichtszunahme der US-Studienteilnehmer ist das Erntedankfest (Thanksgiving) ein Anlass zum Schlemmen – das macht sich Ende November dementsprechend auf der Waage bemerkbar. In Japan fallen im Mai eine ganze Reihe von Festtagen und somit auch mehr Gewicht an. Bei den Deutschen schlägt das Gewichtsbarometer unter anderem im April recht kräftig aus. Schuld sind österliche Köstlichkeiten. Obwohl man in unterschiedlichen Teilen der Welt also unterschiedliche Feste feiert, machen sich diese allesamt mit einem höheren Gewicht bemerkbar.
Kollektiv zugenommen wird in allen drei Ländern zu Weihnachten und Silvester. Diese Festtagssaison markiert zudem den größten Ausschlag in den Aufzeichnungen der Forscher. In Japan ist der Weihnachtstag zwar kein offizieller Feiertag, kräftig gegessen wird offenbar dennoch. Ins neue Jahr rutscht man also in vielen Teilen der Welt mit ein paar Kilo mehr auf den Hüften.
Globaler Kampf gegen die Kilos
Bei den US-Probanden zeigte sich, dass sich der "Erntedank-Speck" (durchschnittlich 0,2 Prozent Gewichtszunahme) und die Weihnachtskilos (durchschnittlich 0,4 Prozent Gewichtszunahme) im neuen Jahr im Schnitt nach etwa fünf Monaten verflüchtigten. In der Zeit von Mai bis November sind die Amerikaner damit gewichtstechnisch am stabilsten.
Wie die Gewichtskurve zeigt, nahmen die deutschen Studienteilnehmer zwischen Ende November und Anfang Jänner am stärksten zu. Gleich ein Prozent Körpermasse mehr brachten sie in dieser Zeit auf die Waage. Zu Ostern nahmen sie 0,2 Prozent zu. Zwischen Mai und November war das Gewicht der Probanden im Vergleich zum Durchschnittsgewicht hingegen relativ gering und stabil.
Während der Zusammenhang zwischen Gewicht und Festtagsvöllerei für viele ohnehin naheliegend erscheint, sehen die Forscher in den Daten eine wesentliche Erkenntnis: Anstatt im neuen Jahr und Frühling mühselig gegen die überschüssigen Kilos zu kämpfen, sollte man eher darauf achten, das Gewicht übers ganze Jahr stabil zu halten. Das bedeute auch mehr "Selbstdisziplin während der Feiertage", so die Forscher. Denn: "Je weniger man zunimmt, desto weniger muss man sich auch übers Abnehmen den Kopf zerbrechen."