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Zwei Ex-Frauen und viele Liebschaften: Das wilde Privatleben von Boris Johnson

Als Kind wollte Boris Johnson "der König der Welt" werden, erzählt seine Schwester. Tatsächlich schaffte es der schlagfertige Wuschelkopf bis zum britischen Premierminister. Trotzig hielt er an diesem Amt fest, als ein Skandal den nächsten jagte. Die Rücktrittswelle in der Regierung zwang schließlich auch ihn zum Aufgeben: Am Donnerstag trat er als Parteichef der konservativen Tories zurück und machte den Weg für die Wahl eines neuen Regierungschefs frei.

Der Fall des Boris J.

Seit Monaten galt Johnson den Kommentatoren bereits als untragbar an der Regierungsspitze.

Da war zunächst der Skandal um Spendengelder, die Johnson zum luxuriösen Umbau seiner Dienstwohnung missbrauchte. Dann kam Partygate - illegale Feiern am Regierungssitz während des Corona-Lockdowns. Dennoch überstand er Anfang Juni ein parteiinternes Misstrauensvotum, wenn auch nur knapp. Damit bestätigte sich sein Ruf als "Katze mit sieben Leben". Schließlich musste er einräumen, dass er um die Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe des Tory-Politikers Chris Pincher wusste, als er diesen beförderte. Damit brachte er die Rücktrittswelle in seiner Regierung ins Rollen.

Lügen schienen für Johnson schon immer ein probates Mittel, um voranzukommen. Einige seiner Lehrer an der Eliteschule Oxford kritisierten bereits Johnsons mangelnde Ernsthaftigkeit und seine Neigung, sich über Regeln zu stellen. Im Debattierclub an der Universität Oxford, wo er griechische und römische Geschichte studierte, fiel er als guter Redner auf, scherte sich aber wenig um Fakten.

Auch privat blickt er auf turblente Jahre zurück: 2021 bekamen er und seine Ehefrau Carrie Johnson - vormals Symonds - ein Baby. Für die junge Frau war es das zweite - für ihren Ehemann mindestens das sechste Kind. Bekannt ist, dass Boris Johnsons erste Ehe mit der Künstlerin Allegra Mostyn-Owen kinderlos blieb und aus der zweiten mit der Anwältin Marina Wheeler vier mittlerweile erwachsene Kinder stammen, zwei Töchter und zwei Söhne. Gerüchte über mindestens ein uneheliches Kind gibt es seit Jahren.

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Zwei gescheiterte Ehen

Mittlerweile scheint Johnson sesshaft worden zu sein. Er blickt jedoch nicht nur auf zwei gescheiterte Ehen, sondern auch auf zahlreiche Liebschaften zurück. So wild wie seine Frisur war nämlich auch das Liebesleben des inzwischen Ex-Premiers, der als "charmanter Womanizer" gilt und mit seinen vermeintlichen Seitensprüngen für jede Menge Schlagzeilen sorgte. 

Ein Biograf beschrieb Johnson einmal als "einen der großen Schmeichler unserer Zeit". Auf seinem Weg ließ er aber auch viele gebrochene Herzen zurück.

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Seine erste Frau, Allegra Mostyn-Owen, lernte Johnson als Student an der Oxford University kennen. Sie trauten sich 1987, als sie beide 23 Jahre alt waren. Die Tochter des Kunsthistorikers William Mostyn-Owen und der italienischen Schriftstellerin Gaia Servadio sollte ihren Hochzeitstag später als "das Ende der Beziehung, nicht den Anfang" bezeichnen. "Er ist ein besserer Ex als Ehemann", sagte sie außerdem über ihren berühmten Ex-Mann.

1993 stimmte Allegra der Scheidung zu – nur zwölf Tage später heiratete Johnson Marina Wheeler, eine Rechtsanwältin, Tochter des Journalisten und Rundfunksprechers Charles Wheeler, die zu diesem Zeitpunkt bereits schwanger war. Lediglich fünf Wochen später wurde das erste Kind des Paares geboren.

Die vielen Affären von Boris Johnson 

2020 wurde auch Johnsons zweite Ehe geschieden. Das Ex-Paar hatte seine Trennung aber bereits 2018 nach 25 holprigen Ehejahren bekannt gegeben. Ein Mitgrund für das Ehe-Aus dürften wohl Johnsons Affären gewesen sein. Mindestens vier außereheliche Romanzen soll sich der Politiker britischen Medien zufolge geleistet haben. Tochter Lara soll Boris Johnson gegenüber Freunden als "egoistischen Bastard" bezeichnet haben. "Mama ist fertig mit ihm. Sie wird ihn jetzt nie mehr zurücknehmen", zitierten britische Medien die Mode-Journalistin nach der Trennung ihrer Eltern. 

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Als Johnson 2004 einen Posten im Kulturministerium erhalten sollte, machte ihm eine Affäre mit Journalistin Petronella Wyatt einen Strich durch die Rechnung. Britische Medien deckten die Romanze auf, die bereits 2001 begonnen hatte. 

Johnson soll versprochen haben, seine Frau zu verlassen, die Affäre hatte zu einem Schwangerschaftsabbruch und einer Fehlgeburt geführt. Die außereheliche Liebelei mit Wyatt endete angeblich erst, als Johnson laut Petronellas Mutter sein Versprechen, Marina zu verlassen und ihre Tochter zu heiraten, nicht erfüllte.

Johnson wies den Vorwurf zurück und leugnete das Verhältnis als "Schwachsinn". Die Berichte sollten sich aber als richtig herausstellen, was Johnson mit seinem Posten im Schattenkabinett bezahlte. 

Im April 2006 behauptete News of the World, Johnson habe eine Affäre mit der Guardian-Journalistin Anna Fazackerley, die weder dementiert noch bestätigt wurde. Später, als Londoner Bürgermeister, stritt Johnson eine Affäre mit Jennifer Arcuri ab.

Johnson war noch mit seiner zweiten Frau verheiratet, als ihre Affäre laut Arcuri 2012 angefangen habe. Sie habe sich verliebt und behauptet, sie sei wie so viele andere verletzt worden. "Ich bin kein Opfer. Ich bin nicht mehr schlaflos deswegen. Aber es sagt viel über den Charakter des Mannes aus", erzählte Arcuri dem Sunday Mirror in einem explosiven Interview. "Das ist er. Du wirst ihn nie ändern, du wirst ihn nie dazu bringen, das zu wollen, was du willst, nur weil du es willst", lästerte Johnsons angebliche Ex-Geliebte öffentlich über ihn ab. 

2021 gab Boris Johnson in einem Interview des US-TV-Senders NBC zu, ein Kind aus einer außerehelichen Beziehung zu haben.