Brustkrebs: Wieso Macpherson trotz Rats von 32 Ärzten Chemotherapie ablehnte
Als die australische Schönheit und damalige Jus-Studentin Elle Macpherson Anfang der 1980er-Jahre in den Urlaub nach Aspen (Colorado) fuhr und dort von einem Modelagenten angesprochen wurde, ahnte sie noch nicht, dass dies der Grundstein für eine fulminante Karriere sein würde.
Nur kurze Zeit später lachte sie vom Cover der Zeitschrift Elle. Darauf sollten viele weitere folgen, etwa fünf Titelseiten von Sports Illustrated. Aufgrund ihrer Maße von 90-61-88 verpasste ihr das Time Magazine 1989 den Spitznamen "The Body".
Im März feierte Macpherson ihren 60. Geburtstag.
Elle Macpherson über heimlichen Kampf gegen Krebs
Was die Öffentlichkeit nicht wusste: Bei dem Model wurde bereits vor einiger Zeit Brustkrebs diagnostiziert. Doch obwohl ihr eine Reihe an Ärtzen zu einer Chemotherapie riet, entschied sich Macpherson gegen eine solche Behandlung.
In ihren kommenden Memoiren "Life, Lessons, and Learning to Trust Yourself" enthüllte Elle Macpherson, dass sie vor sieben Jahren heimlich gegen Brustkrebs gekämpft hat, sich aber jetzt in Remission befindet, nachdem sie sich geweigert hat, sich einer Chemotherapie zu unterziehen.
Sie habe stattdessen eine ganzheitliche Herangehensweise an ihre Krankheit verfolgt – entgegen dem Rat von 32 Ärzten und den Wünschen ihrer Familie.
Als sie mit Women's Weekly über ihre Diagnose sprach, verriet die Australierin: "Es war ein Schock, es war unerwartet, es war verwirrend, es war in vielerlei Hinsicht entmutigend und es gab mir wirklich die Gelegenheit, tief in meinem Inneren nach einer Lösung zu suchen. Das hat bei mir funktioniert."
Macpherson wählte ganzheitlichen Behandlungsansatz
Nach einer Lumpektomie vor sieben Jahren wurde bei der Gründerin von WelleCo ein HER2-positives, östrogenrezeptives intraduktales Karzinom diagnostiziert.
HER2+ steht für eine Überexpression, also eine stark erhöhte Ansammlung dieses Rezeptors an Tumorzellen. Die Lumpektomie ist ein Operationsverfahren der brusterhaltenden Therapie (BET) beim Mammakarzinom. Sie umfasst die chirurgische Entfernung des Tumorknotens unter Mitnahme des umgebenden gesunden Gewebes.
Der Arzt, der das Model damals behandelte, empfahl, ihr sich einer Bestrahlung, Chemotherapie, Hormontherapie und der Rekonstruktion ihrer Brust zu unterziehen.
Macpherson, die bereits seit Jahren für ihren ganzheitlichen Wellness-Ansatz bekannt ist, entschied sich jedoch gegen die traditionelle Medizin. Dies sei "eine wunderbare Übung darin [...], mir selbst treu zu bleiben, mir selbst zu vertrauen und der Natur meines Körpers und der Vorgehensweise, die ich hatte, gewählt zu vertrauen."
Sie habe damals an einem Strand in Miami gebetet und meditiert, um sei zu dem Schluss zu kommen, dass sie ihren Krebs nicht mit Arzneimitteln, sondern "mit einem intuitiven, vom Herzen geleiteten, ganzheitlichen Ansatz" behandeln wolle.
"Nein zu medizinischen Standardlösungen zu sagen, war das Schwierigste, was ich je in meinem Leben getan habe", gab Macpherson zu. "Aber zu meinem eigenen inneren Sinn Nein zu sagen, wäre noch schwieriger gewesen." Eine Chemotherapie und Operation habe sie für zu "extrem" gehalten.
"Die Leute dachten, ich sei verrückt"
Ihre Entscheidung stieß in ihrem Umfeld für Unverständnis. "Die Leute dachten, ich sei verrückt."
Sie habe dennoch einen Behandlungsplan gewählt, der bei ihr "Anklang" fand und "sowohl emotionale als auch physische Faktoren berücksichtigt, die mit Brustkrebs verbunden sind".
Damals habe sie für acht Monate ein Haus in Phoenix, Arizona, gemietet, wo sie ihren Krebs unter der Anleitung ihres Hausarztes, eines Arztes für Naturheilkunde, eines ganzheitlichen Zahnarztes, eines Osteopathen, eines Chiropraktikers und zweier Therapeuten "ganzheitlich behandelte".
Ansonsten war sie alleine in dem Haus und verbrachte ihre Tage damit, "sich zu konzentrieren und jede einzelne Minute darauf zu verwenden, mich selbst zu heilen".