Sport/Wintersport

Ortlieb über ÖSV: "Ein inzwischen demokratisch geführter Verband"

Die Krise der ÖSV-Technikerinnen, viel Arbeit in der Hotel-Küche und zwei Männer, die einander via Medien nicht ganz so freundliche Grüße ausrichteten. Der österreichische Wintersport hat in den vergangenen Wochen eine kleines Skandal-Süppchen gekocht, das es nun - im Rahmen des Hahnenkamm-Rennens in Kitzbühel - auszulöffeln gilt.

Die Rede ist von ÖSV-Finanzchef Patrick Ortlieb und dem früheren Präsidenten des Skiverbandes, Peter Schröcksnadel. Im Zusammenhang mit der derzeitigen Ergebniskrise der ÖSV-Technikläuferinnen hatte sich Ortlieb gerechtfertigt, dass die neue Führung rund um Präsidentin Roswitha Stadlober von der früheren ÖSV-Führung einen "Sauhaufen" mit aufgeblähten Strukturen übernommen habe. (Den Begriff dementierte der Vorarlberger allerdings später.)

Aussprache in Kitz

Nun soll es zur Aussprache kommen, sagte Patrick Ortlieb am Mittwoch in Wien, bevor er sich auf den Weg nach Kitzbühel machte. "Ich bin mit Schröcksnadel in Kontakt. Nicht alles ist so schwarz-weiß, wie es manchmal dargestellt wird. Wir leben in Österreich, wo jeder sagen kann, was er will. Auch Schröcksnadel und auch ich", sagte der ÖSV-Finanzchef am Mittwochabend auf einer Veranstaltung des Wiener Skiverbandes.

"Der ÖSV ist ein inzwischen demokratisch geführter Verband", ließ sich der Abfahrts-Olympiasieger allerdings eine Spitze gegen Schröcksnadel auch hier nicht nehmen.

Doch er versprach: "Wir werden uns in den nächsten Tagen zusammensetzen."

"Abgerechnet wird am Schluss"

Zur Krise im Slalom- und Riesenslalom-Team meinte Ortlieb nur: "Der ÖSV ist sehr erfolgreich in vielen Sparten - auch dort, wo es Trainerwechsel gegeben hat." Die Umstellung bei den Alpinen sei auch deshalb passiert, weil die letzte Saison nicht "ganz nach Vorstellung" gelaufen ist. "Die Umstellung hat offenbar einfach noch nicht ganz gegriffen."

Das alles sei aber "nicht so schlimm, wie es dargestellt wird". "Wir haben noch die halbe Saison - inklusive WM - vor uns. Abgerechnet wird am Schluss."

Während Ortlieb heute dementiert, von einem "Sauhaufen" gesprochen zu haben, kam übrigens auch der "Küchen"-Sager des ehemaligen Verbandschefs Schröcksnadel bei vielen in den falschen Hals - insbesondere in Koch- und Tourismuskreisen ist er nämlich gar nicht gut angekommen.