Sport/Fußball

Rapid nach Pflicht-Sieg in Tirol: "Brauchen keinen Schönheitspreis"

Rapid hat sich das erhoffte Endspiel im Kampf um einen Platz in der Meistergruppe der Bundesliga erarbeitet. Nach einem 2:0-Erfolg bei WSG Tirol am Sonntag gehen die Hütteldorfer als Sechster in das letzte Spiel des Grunddurchganges kommenden Sonntag gegen den Vierten Austria Klagenfurt. In Sicherheit wiegen können sich die Wiener nicht, sie benötigen weitere drei Punkte, um die dahinter lauernde Konkurrenz fix auf Distanz zu halten.

Ried liegt nur aufgrund des schlechteren direkten Vergleichs hinter den punktgleichen Rapidlern und hat zum Abschluss noch den Zweiten Sturm Graz zu Gast. Auch der Achte LASK hat noch eine Minichance, muss dafür allerdings zuerst im Nachtragsspiel am Mittwoch gegen den überlegenen Leader Salzburg reüssieren. Derzeit fehlen den Linzern vier Punkte, um zu den beiden Teams davor aufzuschließen, zum Abschluss wartet noch das Auswärtsduell mit dem WAC. Nach vorne hin ist bis zu den zwei Zähler von Rapid entfernten Austrias aus Klagenfurt und Wien noch alles möglich, auch diese sind noch nicht durch.

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Ein Endspiel im eigenen Stadion

"Wir haben gewusst, dass es wahrscheinlich bis zum letzten Spiel gehen wird. Wir wollten, dass wir zu Hause vor unseren Fans ein Endspiel haben. Wenn wir da die drei Punkte holen, brauchen wir nicht rechnen", sagte Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer. Auch die Spieler waren sich bewusst, dass noch nichts gewonnen ist. "Wir haben gewusst, dass wir sechs Punkte brauchen, egal wie, wir brauchen keinen Schönheitspreis", verlautete der als Kapitän eingelaufene Thorsten Schick. Und 1:0-Torschütze Marco Grüll ergänzte: "Wir haben das erste Endspiel sehr gut erledigt, zu Hause wollen wir es auch so machen."

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Die "halbe Miete" auf dem Weg ins "obere Play-off" wurde überraschend souverän eingefahren. Von defensiven Lücken und offensiver Harmlosigkeit, wie das noch drei Tage zuvor in den Niederlanden beim 0:2 bei Vitesse Arnheim im Rückspiel des Sechzehntelfinales der Europa Conference League der Fall gewesen war, war diesmal keine Spur. "Es war eine super Reaktion auf Donnerstag. Da haben wir zurecht viel Kritik einstecken müssen, heute ist die Zeit, um viel Lob entgegenzunehmen. Der Sieg war schon sehr wichtig, dass wir so eine seriöse Leistung abgerufen haben, gefällt mir sehr", verlautete Feldhofer.

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Rückkehr zur Viererkette

Seine Jungs seien trotz "intensiver englischer Wochen, Reisestrapazen und einer unglaublichen Drucksituation" mental bereit gewesen. "Sie wollten unbedingt das Spiel gewinnen, haben das von Anfang an eindrucksvoll gezeigt und sind ein hohes Tempo gegangen", war der 42-Jährige zufrieden und erleichtert. Seine Rückkehr zur Viererkette brachte die nötige Stabilität. Vorne spielten die beiden schnellen Tore von Grüll (7./Freistoß) und Kelvin Arase (23.) den Gästen in die Karten.

"Danach haben wir es sehr staubig drübergebracht", sagte Grüll. Laut Schick habe man genau das gebracht, was der Trainer verlangt hatte: "Wir waren aggressiv, haben als Kollektiv agiert, hinten ganz gut verteidigt und waren vorne griffig." Da agierte mit dem 20-jährigen Bernhard Zimmermann der nächste Debütant im Rapid-Trikot. Feldhofer attestierte dem Stürmer eine "gute" Leistung. Die gelang gegen einen Gegner, der als Zehnter vier der jüngsten fünf Spiele verloren hat.

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"Du redest die ganze Woche, trainierst die ganze Woche und dann bist du nach sieben Minuten wieder auf der Verliererstraße, weil du dir ein Tor selber schießt", ärgerte sich WSG-Coach Thomas Silberberger über den Tormannfehler von Ferdinand Oswald. Auch Gegentor Nummer zwei war absolut vermeidbar. "Im Endeffekt machen wir uns das Leben selbst extrem schwer, das ist extrem bitter, ich bin sehr frustriert."

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Klagenfurt braucht Punkt

Klagenfurt hätte bei einem Sieg gegen Ried als Meistergruppe-Fixstarter nach Wien-Hütteldorf reisen können, nun benötigt man wohl noch einen Punkt. "Es ist eine kleine Enttäuschung da, trotzdem ist die Ausgangsposition noch gut", beteuerte Assistenzcoach Wolfgang Schellenberg in Abwesenheit des erkrankten Cheftrainers Peter Pacult. Man könne es nach wie vor aus eigener Kraft schaffen, betonte der Deutsche. Auf Spielstände in den anderen Partien werde man während des Duells mit Rapid nicht schauen. "Wir werden versuchen, unsere Hausaufgaben zu machen. Dann stellt sich die Frage nach anderen Ergebnissen nicht."

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Den Riedern hilft wohl im Rennen um einen Top-Sechs-Platz nur ein Heimsieg über den Zweiten Sturm Graz. Davor steigt für die Innviertler am Mittwoch ebenfalls vor eigenem Publikum das Cup-Semifinale gegen Hartberg. "Wir haben jetzt zwei Endspiele. Mit den Zuschauern im Rücken ist da vieles möglich", sagte Trainer Robert Ibertsberger, dessen Team in dieser Saison daheim noch ungeschlagen ist.