Rapid verzichtet auf die Transfermillionen für Querfeld und Grüll
Von Alexander Huber
Das neue Motto „Alles für den Sport“ wurde bei Rapid auch an einem turbulenten letzten Transfertag spürbar. Bei der Rückreise aus Florenz herrschte bei den Hütteldorfern Aufregung, nicht nur wegen des späten Elfmeters zum dramatischen 0:2-Aus gegen Fiorentina.
Nach langem Hin und Her wurde aus dem Interesse an Rapids interessantesten Spielern doch noch mehr. Nach der Landung in Wien fiel eine Entscheidung – und zwar gegen das Geld. „Wir können alle Spieler halten, wir geben keinen her. Es hat Angebote gegeben, aber wir haben alles abgelehnt“, sagt Markus Katzer.
Sowohl Marco Grüll bleibt, wie auch Leo Querfeld. Im KURIER-Gespräch freut sich der Sportdirektor, dass er bei den zähen Verhandlungen um eine Verlängerung des Querfeld-Vertrages bis 2025 keine Ausstiegsklausel akzeptiert hat: „Ja, das hat sich ausgezahlt.“
Der Arbeitstag war damit aber noch nicht zu Ende, bis 24 Uhr könnte die Transferzeit ausgereizt werden, um sich zu verstärken. „Wir wollen auf der Zugangsseite noch etwas tun und haben mehrere Optionen“, verkündet Katzer den Zwischenstand.
Schlechte Premiere
Ganz so wie erhofft können sich die Wiener aber nicht am Transfermarkt bewegen. Erstmals seit der Einführung der Gruppenphasen im Europacup 2009 ist Rapid zwei Saisonen hintereinander nur Zaungast.
Anders als vor einem Jahr, nach der Vaduz-Blamage, gibt es Lob für die beiden Auftritte gegen Fiorentina. Darum können sich die Hütteldorfer nach dem Play-off-Rückspiel in Florenz aber nichts kaufen.
Dazu kommen die Verletzungssorgen: Mit Cvetkovic, Schick und vor allem Burgstaller fehlten drei (der wenigen) Routiniers, das war besonders im Finish nicht zu übersehen.
Trainer Zoran Barisic betont lieber das Positive: „Am Ende haben sechs Spieler aus unserer Akademie gespielt und gegen so ein Top-Team mitgehalten. Das ist wirklich nicht selbstverständlich. Wir sind auf einem guten Weg, wir müssen nur weiter zusammenhalten.“
Gefälle im Kader
Neben den elf Österreichern, die am Ende glücklos rackerten, fiel aber auch wieder das Gefälle im Kader auf: Während sein Gegenüber Italiano laufend neue Qualitätsspieler brachte, tauschte Barisic nur zwei Mal und das recht spät. „Ich habe natürlich darüber nachgedacht, wer uns Energie bringen kann und ob wir früher wechseln.“
Mittlerweile gesteht aber auch der 53-Jährige ein, dass der Kader zwar groß genug, aber nicht ausgewogen ist. Vor allem, wenn Burgstaller ausfällt und das Datum der Rückkehr wegen seiner Schmerzen im Leistenbereich nicht genau abzuschätzen ist: „Ja, die Situation ist alles andere als einfach. Burgi ist für uns nicht zu ersetzen.“