Sport/Fußball

Per Flieger zum Medizincheck, aber noch kein Transfer für Fountas

So eine Luftveränderung kann schon für Entspannung sorgen. Nach dem Eklat um Taxi Fountas und seiner verweigerten Fahrt zum Auswärtsspiel in Klagenfurt wurde nach einer Lösung gesucht, um die Situation nicht völlig eskalieren zu lassen.

Geworden ist es ein Flug von Fountas mit seinem Manager Max Hagmayr. Das Duo wurde von der Krone am Flughafen Schwechat gesichtet. Ein Schlussstrich ist damit in dieser Causa aber - Stand Donnerstag - noch nicht zu ziehen.

Denn der Grieche, der einen Vorvertrag bei DC United unterzeichnet hat, darf nun seinen Medizincheck beim Klub aus Washington absolvieren. Das wurde von Rapid auf KURIER-Anfrage bestätigt: "Wir können bestätigen, dass Taxi Fountas mit Genehmigung der sportlichen Leitung zu sportmedizinischen Tests bei seinem künftigen Arbeitgeber D.C. United reisen durfte. Sein Vertrag beim SK Rapid bis Saisonende bleibt aber natürlich bis auf Weiteres aufrecht."

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Kompromiss bei Ablöse?

Aber zum angepeilten vorzeitigen Transfer würde  auch eine angemessene Ablösezahlung gehören. Darum wird noch gerungen – rund 200.000 Euro sollen zuletzt geboten worden sein. Ohne Einigung kommt es erst nach Saisonende in Österreich zu einem ablösefreien Wechsel, und Fountas verpasst in der MLS (weitere) wichtige Spiele.

Laut Informationen der "Washington Post" wird DC United das Angebot noch einmal auf rund 400.000 Dollar Ablöse erhöhen, wenn der Medizincheck passt. Das wäre wohl ein für alle Seiten akzeptabler Kompromiss.

Von Rapid heißt es dazu: "Es laufen weiter Gespräche über einen möglichen vorzeitigen Wechsel."

Jedenfalls sollte mit dem Medizincheck bei Fountas etwas Druck aus dem Transferstreit genommen werden. Bislang hatte der Grieche offensichtlich Angst, durch eine Verletzung um seinen Sieben-Millionen-Dollar-Deal umzufallen. So viel würde der Grieche (abzüglich der Beteiligung des Managements) insgesamt für seine drei Jahre in der US-Liga kassieren.

Erinnerung an Ljubicic

Die MLS ist so organisiert, dass Transfers erst gültig sind, wenn die Liga den obligaten Medizincheck bestätigt hat. Sonst kann auch ein fix ausverhandelter Wechsel scheitern – so wie 2020 bei Dejan Ljubicic, der Rapid über drei Millionen Ablöse gebracht hätte. Doch beim späteren Kapitän wurde in den USA eine schwere Kreuzbandverletzung diagnostiziert, die es zwar nicht gab, aber den Transfer zu Chicago platzen ließ - obwohl Ljubicic bald danach wieder für Rapid spielen konnte.

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Sollte bei Fountas medizinisch alles passen, und der offizielle Vertrag bis 2025 unterschrieben sein, müsste der Stürmer auch wieder den Kopf frei haben, um bis zum Vertragsende in Hütteldorf alles zu geben - selbst wenn eine endgültige Einigung auf eine Ablöse ausbleiben sollte.

Oder wie es die Rapid-Fans in Anspielung auf sein neues, großflächiges und auf Social Media veröffentlichtes Löwen-Tattoo via Transparent in Klagenfurt süffisant beschrieben haben: „Kämpf wie ein Löwe, Taxi.“