Sport/Fußball

ÖFB-Teamchefin Fuhrmann: "Das war einer der bittersten Fußballabende"

Am Ende stand vor allem eine Frage im Fokus: Wie kann man aus diesem Spiel gegen Deutschland das Positive mitnehmen, um schon im nächsten EM-Quali-Spiel am Dienstag in Polen (20.30 Uhr/live ORF Sport+) zu punkten? „Das war einer der bittersten Fußballabende für mich“, sagte Teamchefin Irene Fuhrmann, die ja eigentlich die sein sollte, die ihre Mannschaft jetzt aufbaut.

Gemischte Gefühle waren es bei den Spielerinnen kurz nach dem bitteren 2:3 gegen Deutschland. „Am Ende stehen wir mit leeren Händen da, sagt Torfrau Manuela Zinsberger. „Aber wir haben gezeigt, wozu Österreich fähig ist. Wir haben gezeigt, dass wir Deutschland dominieren können, uns nicht verstecken müssen.“ Am Ende seien es aber trotzdem null Punkte, die man mitnehmen kann.

„Das nächste Mal müssen wir cleverer sein“, sagt Zinsberger, die einen Elfmeter verschuldete, der allerdings schwer umstritten war.  „Wir können darüber lang diskutieren, aber wir hätten auch 1-2 Tore mehr machen können.“

„Wir waren voll da, haben viele Zweikämpfe gewonnen“, versucht Barbara Dunst das Positive aus dem furiosen Start mitzunehmen.

Gegentor zum schlechtesten Zeitpunkt

Als Knackpunkt machen Spielerinnen und Trainerin aber länst nicht den umstrittenen Elfmeter aus, sondern den Gegentreffer kurz vor der Pause. „Ein Schuss hat gereicht, um dran zu bleiben“, ärgert sich Fuhrmann über die Effizienz der Deutschen nach einem Abwehrfehler Österreichs. „Wir waren nicht schlau genug, das tut weh.“

„Der Zeitpunkt des Gegentors vor der Pause war suboptimal“, sagte nach dem Match auch Dunst.

Gegen Ende der ersten Halbzeit sei das Team nicht mehr „klar genug im Pressing“ gewesen, habe keine Ruhe mehr ins eigene Spiel gebracht, analysierte die Teamchefin kurz nach Schlusspfiff. In der zweiten Halbzeit sei es „wahrscheinlich auch eine physische Sache“ gewesen, die die Österreicherinnen gegenüber den immer präsenteren Deutschen den Kürzeren ziehen hat lassen.

„Heut tut’s noch weh“, sagt Dunst. „Aber morgen wollen wir uns schon voll auf Polen konzentrieren.“

Die Devise für Zinsberger: „Volle Kanne vorne drauf gehen, als Mannschaft alles rausholen, kompakt stehen.“ Fuhrmann will aber dennoch das Positive mitnehmen: „Diese Leistung muss uns einfach Auftrieb geben. Wir haben einer Topnation sehr viel abverlangt, auch wenn es nicht zu einem Punktgewinn gereicht hat.“ Umso mehr gelte es, gegen Polen zu punkten.

Und vielleicht ist es ja Motivations-Guru Manuela Zinsberger, die dem Team die nötige Message am Ende des Abends mitgegeben hat: „Das war erst das erste Spiel. Schnallt euch an, wir sind noch nicht fertig, Leute!“