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Nach Sturms 1:4: Kiteishvili fällt den restlichen Herbst aus

Sturm Graz will aus dem 1:4 am Donnerstagabend in der Fußball-Europa-League gegen PSV Eindhoven auch positive Dinge mitnehmen. Die Grazer liegen nach der zweiten Niederlage in Gruppe B zwar ohne Punkt am Tabellenende. Für Trainer Christian Ilzer war die zweite Hälfte gegen den niederländischen Vizemeister aber die bisher beste im laufenden Bewerb.

"Auch wenn wir die zweite Halbzeit 1:3 verloren haben, haben wir doch in einer Art und Weise agiert, die uns schlussendlich weiterbringt - extrem aktiv und mit viel Personal nach vorne", erklärte Ilzer. Nach dem Anschlusstreffer durch Jon Gorenc-Stankovic war Sturm dem Ausgleich nahe. "Da haben wir eine Phase gehabt, wo wir Eindhoven richtig reingedrängt haben", meinte Kapitän Stefan Hierländer.

Konstanz gesucht

Was fehlt, ist im internationalen Geschäft bisher aber die Konstanz. "Wir brauchen über 90 Minuten diese Phase, die wir dann 20 Minuten gehabt haben", betonte Hierländer. "In der Europa League ist es so, dass wir Topleistungen brauchen über längere Zeit. Das ist uns jetzt in den zwei Spielen noch nicht gelungen." Die nächste Chance dazu gibt es am 21. Oktober erneut in Graz gegen Real Sociedad. Die Basken sind in der nominell enorm starken Gruppe ebenfalls noch sieglos.

Bei Sturm war gegenüber dem Auftakt, als man beim 0:1 gegen AS Monaco praktisch chancenlos war, bereits eine Steigerung erkennbar. "Wir waren in mehreren Situationen an einem Tor dran", sagte Ilzer. "Aber natürlich hat PSV gezeigt, wenn sie Raum haben, dass die Mannschaft eiskalt Situationen ausnützen kann." Vor dem Gegenstoß zum 0:2 ärgerten sich die Steirer allerdings auch über einen nicht gegebenes Foul an David Affengruber. Ilzer sprach von einem "glasklaren Elfmeter".

"Kopflastig"

Sein Team war nach einer matten ersten Hälfte gut aus der Kabine gekommen. "Wir waren in der ersten Halbzeit sehr kopflastig unterwegs, zu bedacht - auch wenn wir wenig zugelassen haben. Uns war in der Halbzeit klar, dass wir zu wenig nach vorne investiert haben", erklärte der Sturm-Coach. "Wir wollten in der zweiten Halbzeit Herz und Leidenschaft entfachen. So kann man auch eine Klassemannschaft wie Eindhoven in Bedrängnis bringen."

Der Favorit sorgte im Finish allerdings noch für klare Verhältnisse. PSV-Trainer Roger Schmidt sprach von einem "sehr guten Spiel mit super Toren". Seine Mannschaft hatte mit zwei Niederlagen in den jüngsten drei Ligaspielen zuletzt alles andere als überzeugt. Die Tabellenführung in der Europa League kommt da gerade recht. "Geplagtes PSV macht Sturm Graz zu einem lauen Lüftchen", titelte die niederländische Tageszeitung "De Telegraaf".

Zumindest ihre nationale Erfolgsserie wollen die Grazer am Sonntag in Hartberg fortsetzen. "Wir müssen das Spiel schnell abhaken, in erster Linie gut regenerieren, weil nicht viel Zeit bleibt", meinte Ilzer. Acht Spiele ist der Tabellenzweite in der Bundesliga ungeschlagen. 

OP für Kiteishvili

Otar Kiteishvili hat sich dabei am rechten Sprunggelenk verletzt. Gleich nach dem Spiel wurden mehrere Untersuchungen durchgeführt, die einen Riss des Syndesmosebandes ergaben. Schon am Samstag soll Kiteishvili operiert werden, für die restlichen Spiele im Herbst steht er Sturm Graz damit nicht zur Verfügung.