Mit vielen Fans, aber nicht der stärksten Rapid-Elf gegen West Ham
Von Alexander Huber
Zum ersten Mal seit Februar 2019 wird der Rapid-Tross wieder von Fans auf einer Europacup-Reise begleitet. In der Vorsaison und in der Quali-Phase hatte die UEFA Gästefans noch verboten.
Trotz der vielen Enttäuschungen seit Saisonbeginn, der durch den Brexit erschwerten Einreise und der Coronakrise haben sich rund 1.300 Rapidler für den Besuch im London Stadium angemeldet: Das erste Duell mit West Ham zieht.
Erinnerung an Mailand
Vor zwei Jahren und acht Monaten waren sogar 5.000 Grüne mit in Mailand. Damals kam nach dem 0:1 in Hütteldorf im San Siro mit einem 0:4 im Sechzehntelfinale der Europa League das erwartbare Aus. Einige der Fans hatten sich geärgert, dass Didi Kühbauer nicht alle Stammspieler aufgeboten hatte. Aus Rücksicht auf den drei Tage später angesetzten Frühjahrsstart in der Liga gegen Salzburg saß etwa Kapitän Stefan Schwab auf der Bank.
Der Meister wurde dann zwar 2:0 bezwungen, der Kampf um die Top-6 blieb aber erfolglos.
Auch Donnerstagabend wird nicht die stärkste Elf einlaufen. Kühbauer betont zwar, „dass wir alles unternehmen, um in einem sicher intensiven Spiel zu bestehen“, aber die Krise in der Bundesliga hat die Prioritäten verschoben.
Pflichtsieg am Sonntag
Am Sonntag gegen WSG Tirol muss gewonnen werden – Spieler, die nicht ganz frisch sind, werden sicher nicht durchspielen, um bis Sonntag wieder auf 100 Prozent kommen zu können.
Klarer Außenseiter ist Rapid ohnehin. „West Ham hat schon vergangene Saison unglaublich gut gespielt und setzt das jetzt fort“, sagt der Rapid-Trainer.
Kara und Hofmann im Flieger
Die Auswahl hat sich vergrößert: Vom 18-Mann-Kader gegen Sturm sind alle fit geblieben. Ercan Kara und Max Hofmann sind nach ihren Überbelastungen wieder dabei.
Und auch Lukas Sulzbacher flog mit. Der 21-jährige Außenverteidiger hat vor zehn Monaten sein Profidebüt nur einige Kilometer vom London Stadium entfernt gegeben – beim 1:4 in der Europa League gegen Arsenal.
Bei den Hammers wird weniger Rotation erwartet, als das bei englischen Teams in der Europa League oft zu sehen ist. Trainer David Moyes hat ein starkes Kollektiv geschaffen. Kühbauer ist von seinem schottischen Trainerkollegen, der auch schon seinen Ex-Verein Real Sociedad trainiert hat, begeistert: „Ein Sir, der sich schon so lange in der Premier League – der besten Liga der Welt - hält. Da ist dann seine Qualität ohnehin schon bestätigt.“