Sport/Fußball

Starker Auftritt der Austria, aber leere Hände gegen Salzburg

Am Ende klatschten die Austria-Fans ihrer Mannschaft nach einer Niederlage Beifall. Den gewährten sie zu Recht für einen sehr guten Auftritt mit viel Herz gegen den Meister aus Salzburg, der mit Effizienz punktete und mit einem 1:0 drei Punkte aus Wien entführte – und auch nicht mehr zurückgeben wird.

Salzburg schonte die komplette Innenverteidigung, Stürmer Adeyemi und Trainer Jaissle, den Corona aus der Coaching-Zone verbannt hatte. An seiner statt gab Assistent Florens Koch die Anweisungen.

Austria-Coach Manfred Schmid setzte wie schon beim 0:1 in Salzburg auf eine Fünferkette in der Abwehr, wobei die Flügelspieler El Sheiwi und Teigl bei Ballgewinn ins Mittelfeld rückten. Die Austria setzte die theoretischen Ideen gut in die Praxis um, man wirkte dabei mutig, körperlich und geistig beweglich. Mit flottem Umschalten und zügigen Kombinationen in die Tiefe versetzte man Salzburgs Defensive durchaus in Unruhe. Der erst 17-jährige El Sheiwi gab dabei eine Talentprobe ab.

Dennoch wartete man zunächst vergeblich auf gute Torchancen, abgesehen  von einem Kopfball von Martel hier, und einem Schuss von Aaronson da. Beide Abwehrreihen standen gut genug, um Gefahren abzuwenden.

Leidenschaft

Die Austria, die für das Spitzenspiel den Trikotsponsor von Insignia zu Harreither (Vizepräsident und langjähriger Sponsor) wechselte, präsentierte den 10.135 Fans einen starken Auftritt mit Leidenschaft, Bissigkeit und Spielfreude. Die entzückten Anhänger dankten es mit  ihren Sangeskünsten.

Die größte Aufregung gab es knapp vor der Pause, als die Austria den Ball wegen des verletzten Okafor ins Out spielte, Salzburg dann den Fairplay-Gedanken verwarf, weil Aaronson den Ball nicht zurückspielte. Ein violettes Rudel stellte den Salzburg-Spieler, Kristensen versuchte fair die Gemüter zu beruhigen. Aaronson entschuldigte sich im Kabinengang dann bei den Austrianern für seine falsche Wahrnehmung. Die Austria-Fans jedenfalls pfiffen den Gästen etwas. Auch ganz ohne Tore war einiges los in der Generali Arena.

Effizienz

Meister Salzburg kam entschiedener und bestimmter aus der Kabine, der eingewechselte Sucic sorgte in der 50. Minute für den ersten Schuss auf das Austria-Tor.  Die bemühten  Veilchen hatten Glück, als ein verunglückter Rückpass von Teigl nicht die Salzburger Führung bedeutete. Adamu schoss beim Versuch eines Hebers Goalie Pentz an.

 In einer Phase, als die Austria mehr und mehr Probleme hatte, Salzburg mit den Mitteln der ersten Hälfte unter Druck zu setzen, gingen die Gäste dank ihrer höheren Qualität  in Führung. Die Wiener konnten den Ball nicht aus dem eigenen Strafraum klären, Ulmer bediente den eingetauschten Adeyemi, der zum 0:1 eindrückte (65.). Beinahe gelang der Austria im Gegenzug der Ausgleich, doch ein Kopfball von Djuricin fiel zu zentral aus.

Knappe Sache

Die Violetten taten im Finish alles, um die bis dahin beste Saisonleistung doch noch mit einem Punktgewinn zu krönen. Doch der große Aufwand hatte einerseits an den eigenen Kräften gezehrt, auf der anderen Seite agierte Salzburg abgeklärt und ließ kaum noch Chancen zu. Somit endete auch das zweite Saisonduell zwischen diesen beiden Mannschaften 1:0 für den Meister. Die Austria verlor ein Spiel, gewann jedoch die Erkenntnis, sich weiterhin auf einem guten Weg zu befinden. Ein kleiner Trost nach dem Kampf.

0:1 (65.) Adeyemi

Austria: Pentz - Teigl (75. Ivkic), Martel, Mühl, Suttner, El Sheiwi - Braunöder (74. Ohio), Demaku (82. Keles), Fischer (82. Grünwald) - Huskovic (74. Jukic), Djuricin

Salzburg: Köhn - Kristensen, Solet (46. Onguene), Bernardo, Ulmer - Capaldo (46. Sucic/89. Bernede), Camara (83. Diambou), Aaronson, N. Seiwald - Adamu (61. Adeyemi), Okafor

Gelbe Karten: Huskovic, Braunöder, El Sheiwi bzw. Ulmer, Camara, Capaldo, Okafor

Wien, Generali Arena, 10.135 Zuschauer, SR Heiß.

Alle Inhalte anzeigen