Altstars in Katar: Die Fußball-WM der letzten Chance
- Karim Benzema
Bei der WM in Russland war der Stürmerstar aufgrund seiner Verwicklung in eine dubiose Erpressungsaffäre aus der Nationalelf ausgeschlossen. Frankreichs Titelverteidigung wäre für ihn also der erste große Coup mit dem Team. Der aktuelle Ballon-d’Or-Gewinner wird unmittelbar nach dem Turnier 35 Jahre alt (19. Dezember). Der fünffache Champions-League-Sieger mit Real Madrid hat bisher ein exzellentes Jahr gespielt.
- Lionel Messi
Ob Vereins- oder individuelle Trophäen: Der Anführer der Albiceleste hat alles gewonnen. Mit dem Team noch nicht, der WM-Titel mit Argentinien fehlt. Der Olympiasieger von 2008 hatte im Vorjahr erstmals mit seiner Nationalmannschaft die Copa América gewonnen. Nun will der 35-Jährige, der 2014 als bester Spieler der WM ausgezeichnet worden war, das Finale jedoch gegen Deutschland verlor (0:1), in Katar diese letzte Lücke in seinem Trophäenschrank schließen. Die Argentinier sind seit 35 Spielen ungeschlagen.
- Cristiano Ronaldo
Für Portugals Fußball-Ikone ist es bereits die fünfte WM-Teilnahme. War „CR7“ früher oft der Alleinunterhalter in der Seleção, so ist der Europameister von 2016 heute mit Topleuten wie Bruno Fernandes, Bernardo Silva oder Rafael Leão wesentlich breiter aufgestellt. So breit, dass schon Rufe laut wurden, ob der Kapitän im Spätherbst seiner Karriere überhaupt noch in der Startelf stehen sollte. Bei seinem Verein Manchester United hat der 37-Jährige jedenfalls kein Fixleiberl mehr. Sollte Portugal mit Ronaldo das Finale erreichen, würde der Stürmerstar an der 200-Länderspiele-Marke kratzen. Derzeit hält er bei 191 Einsätzen mit dem Weltrekord von 117 Treffern.
- Luka Modric
154 Länderspiele hat Kroatiens Teamkapitän auf dem Buckel. Der 37-Jährige führte seine Elf vor vier Jahren in Russland ins Finale, wo sich die Kroaten Frankreich mit 2:4 geschlagen geben mussten. Modric wurde zum Spieler des Turniers gewählt und erhielt in der Folge den Ballon d’Or sowie die Auszeichnungen als FIFA-Weltfußballer und als UEFA-Spieler des Jahres. Der 1,72 Meter große Edelkicker führt noch immer Regie bei Real und gilt mit Kroatien als gefährlicher Außenseitertipp. Ihre Stärke bewiesen Modric und Kollegen zuletzt in der Nations League, wo sie ihre Gruppe vor Dänemark, Frankreich und Österreich gewannen.
- Robert Lewandowski
Polens Tormaschine ist nach seinem lauten Wechsel von den Bayern zu Barcelona nun auch bei den Katalanen der Knipser vom Dienst. Dass der 34-Jährige mit Polen um den WM-Titel kämpft, wäre eine Überraschung. Die Torjäger-Krone liegt da schon eher im Bereich des Möglichen. In den Spielen gegen Mexiko, Saudi-Arabien und Argentinien kann Lewandowski seinen 76 Länderspieltreffern noch einige hinzufügen. Auch das Erreichen des Achtelfinales ist möglich.
- Luis Suarez
Den höchsten Titel im Klubfußball hat der 35-jährige Stürmer seit 2015 in der Tasche, als er mit dem FC Barcelona die Champions League gewann. Auf Nationalteamebene ist das Ganze mit Uruguay schon eine Spur schwieriger. Allerdings: 2010 in Südafrika schafften es die Urus mit Suarez sogar bis auf Platz vier, bei den beiden folgenden Turnieren schaffte man es zumindest ins Achtel- und Viertelfinale. Wieso also nicht wieder überraschen? Ein Garant für Volltreffer ist der 68-fache Teamtorschütze (134 Länderspiele) jedenfalls nach wie vor.
- Virgil van Dijk
Liverpools Abwehrrecke ist das Gesicht des neuen niederländischen Selbstbewusstseins. Der 31-Jährige führte das „Oranje“-Team als Kapitän zur WM, nachdem das Turnier 2018 verpasst worden war, sowie zum Gruppensieg in der Nations League. Europas Spieler des Jahres von 2019 soll nun auch bei der Weltmeisterschaft unter Trainer-Fuchs Louis van Gaal die fußballverrückten Niederländer glücklich machen.
- Axel Witsel
Mit 33 Jahren ist der Mittelfeldmann einer der Routiniers im Kader der Belgier, dem man schon seit vielen Jahren nachsagt, eine „goldene Generation„ zu sein. Ob es für dieses Team nun auch für einen Titel reichen wird? 2018 war man immerhin WM-Dritter. Schon damals gehörte Witsel zum Stamm und spielte sechs von sieben Partien über die volle Distanz. Der Techniker ist auch bei Atletico Madrid – trotz Aus in der Champions League – noch auf allerhöchstem Niveau unterwegs. 126 Länderspiele hat er bereits in den Beinen.
- Thiago Silva
Unvergessen die Tränen des Verteidigers beim 1:7 gegen Deutschland im Halbfinale der Heim-WM 2014. Das bevorstehende Turnier in Katar ist für den mittlerweile 38-Jährigen mit Sicherheit die letzte Chance auf den Titel – obwohl er selbst beim FC Chelsea in der Premier League und Champions League noch absolute Stammkraft ist. Gewonnen hat er mit dem Team bisher einmal die Copa America im Jahr 2019.