Da bleibt einem die Luft weg: Die Überraschungen der Schwimm-WM
Von Silvana Strieder
Am Samstag messen sich die österreichischen Schwimmer über 4x100 Meter Lagen ein letztes Mal mit der Weltspitze. Danach übernehmen die Wasserspringer und Jan Hercog im Open Water die Weltmeisterschaftsbewerbe in Budapest. Im blauen viereckigen Pool gab es schon einige Überraschungen, wie die heimischen Medaillengewinnerinnen im Synchronschwimmen.
Alexandri-Drillinge
„Wir können es nicht glauben, dass wir unser Ziel erreicht haben“, sagt Eirini Alexandri nach der emotionalen Medaillenzeremonie in der Technischen Kür am Sonntag. Gemeinsam mit Schwester Anna-Maria gewann die Synchronschwimmerin die allererste WM-Medaille in ihrem Sport für Österreich. Drillingsschwester Vasiliki erreichte souverän in ihren zwei Solo-Bewerben jeweils den fünften Platz.
Anita Alvarez
Unmittelbar vor Vasilikis letztem Auftritt am Mittwoch sorgte eine Amerikanerin für einen Schockmoment: Anita Alvarez verlor nach ihrer Kür im Wasser das Bewusstsein, musste von Trainerin Andrea Fuentes an die Oberfläche getaucht und mithilfe einer weiteren Person aus dem Becken gerettet werden. „Sie hat zwei Minuten nicht geatmet, und mit einem Puls auf 180 willst du nicht zwei Minuten ohne Luft bleiben“, sagte Fuentes. Der Stress habe die 25-Jährige überfordert.
Kristof Milak
Völlig außer Atem sitzt Ungarns Schwimm-Held Kristof Milak nach dem 200-Meter-Schmetterling-Finale allein zwischen den Startsockeln am Beckenrand. Die Füße baumeln im Wasser, die Arme stützen den Oberkörper. Der 22-Jährige genießt die unglaubliche Stimmung in der Duna Arena und kann seinen Blick nicht von der Anzeigetafel lösen: 1:50:34 Minuten – Weltrekord! Und das wohl schönste Bild der WM.
Léon Marchand
Der 20-jährige Franzose gewann am ersten Tag Gold über 400 Meter Brust mit der zweitschnellsten jemals geschwommenen Zeit. Schneller war nur Michael Phelps.
Moon Sua
Die 13-jährige Südkoreanerin ist die Jüngste bei dieser WM und erreichte das Halbfinale über 200 Meter Brust.
Summer McIntosh
Neue Weltmeisterin und Juniorinnen-Weltrekordhalterin über 200 Meter Schmetterling ist die erst 15-jährige Summer McIntosh. Über 400 Meter Freistil wurde die Kanadierin Zweite und war sogar um einiges schneller als US-Star Katie Ledecky. McIntosh ist die erst Vierte, die jemals unter vier Minuten geschwommen ist. Mit der Staffel gewann sie Bronze und komplettierte ihren WM-Medaillensatz.
David Popovici
Jung, verdammt cool, wortgewandt und nun doppelter Freistil-Weltmeister (100 und 200 Meter) mit Junioren-Weltrekordzeit. David Popovici (17) gewann als erster Rumäne WM-Gold. „Es kommt darauf an, wie viel man arbeitet, wie hungrig man nach einer Medaille und nach Erfolg ist, wie leidenschaftlich man ist und wie viele Opfer man zu bringen bereit ist“, sagt Popovici.
Nicholas Santos
„Er ist der Beweis dafür, dass das Alter keine Rolle spielt“, sagt Popovici über den 42-jährigen Brasilianer, der zum bislang ältesten WM-Silbermedaillengewinner wurde.