WKÖ fordert: "Müssen Kampagne für Booster-Impfung starten"
Von Michael Hammerl
Vierte Welle, vierter Lockdown: Österreich ist mit den höchsten Infektionszahlen und dem wohl unübersichtlichstem Infektionsgeschehen seit Pandemiebeginn konfrontiert. Die niedrige Durchimpfungsrate ist der Hauptgrund, warum sich auch die Intensivstationen mit Covid-Patienten füllen. Um die Infektionszahlen zu drücken, sind neben Erstimpfungen auch Drittimpfungen ein wichtiger Faktor.
"Um die vierte Welle zu brechen, brauchen wir Maßnahmen mit rascher Wirkung. Daher sollten wir uns ein Beispiel an Israel nehmen und bei Booster-Impfungen Tempo machen", fordert Karlheinz Kopf, Generalsekretär der Wirtschaftskammer (WKÖ). Die WKÖ erachtet den dritten Stich als zentral, um die vierte Welle zu brechen. Daten aus Israel, aber auch eine neue Studie aus Schweden zeigen, dass der dritte Stich teils bereits nach vier Monaten empfehlenswert ist.
Niederschwelliges Angebot
Vergleiche man das österreichische Impf- und Infektionsgeschehen mit dem Israels, das die vierte Welle überstanden hat, falle auf, dass dort lediglich 67 Prozent der impfbaren Bevölkerung zumindest einmal geimpft seien, während in Österreich dieser Wert bei 69 Prozent liege, so Kopf.
"Wir wissen aus Israel: Die Drittimpfung wirkt sofort und kann den Anstieg der Infektionen stoppen. Wir müssen daher eine Kampagne für die Booster-Impfung starten und die dafür nötige Infrastruktur österreichweit und sehr niederschwellig ausrollen." Niederschwellig bedeute: Es sollen unter anderem vermehrt Impfungen ohne Termin angeboten werden, damit es nicht zu langen Wartezeiten kommt.
Intensiviert werden soll laut WKÖ auch das betriebliche Impfen. Ebenso müssten die Testkapazitäten für PCR-Tests weiter ausgebaut und ihre Effizienz verbessert werden, fordert die WKÖ. Der Lockdown solle dafür genützt werden, um nach der Öffnung mit einem funktionierenden Testsystem ins Wirtschaftsleben zu starten.