FPÖ-Kenner Mölzer rechnet mit Kickl als Parteiobmann
Der Rücktritt von Norbert Hofer als FPÖ-Obmann war für den langjährigen FPÖ-Politiker Andreas Mölzer erwartbar. Und das nicht nur wegen der jüngsten Obmann-Debatte innerhalb der FPÖ, sondern auch wegen der politischen Logik, sagt Mölzer in der ZIB2.
Scharfer Kurs
Die Partei müsse eine scharfe Oppositionspolitik bieten, und das habe Hofer nicht geschafft. Letztlich habe er das wohl eingesehen. Die steigenden Umfragewerte der FPÖ seien laut Mölzer vom harten Oppositionskurs der Nummer zwei in der Partei, Klubchef Herbert Kickl, gekommen, nicht von Hofers verbindlicher Art.
"Es deutet alles darauf hin, dass Kickl der neue FPÖ-Parteiobmann wird", sagt Mölzer. Zwar gebe es noch den einflussreichen oberösterreichischen Landesparteiobmann Manfred Haimbuchner, der jedoch bald eine Landtagswahl zu schlagen habe und damit anderweitig beschäftigt sei.
Animositäten
Eine etwaige Spaltung der FPÖ sei eher ein Wunschdenken der anderen Parteien. Auch wenn Haimbuchner und Kickl nicht die besten Parteifreunde seien, werde das eine politische Kooperation nicht verhindern. Kickl könne auch das bürgerliche Lager ansprechen sowie mittel- oder langfristig regierungs- und koalitionsfähig sein. Er müsse sich nun auf die Oppositionsarbeit konzentrieren und die Partei zum Wachsen bringen.
Zwar gibt es laut Mölzer starke Animositäten mit Bundeskanzler Sebastian Kurz, doch wenn das Wahlergebnis passe, könne sich das schnell ändern. „Alles ist möglich“, so Mölzer.