Politik/Ausland

Proben zerstört: Wie China die Corona-Gefahr vertuschte

Caixin ist ein in China hochanerkanntes Wirtschafts- und Finanzblatt, das gern auch mal Enthüllungsreports bringt. So auch kürzlich: Das Blatt berichtete darüber, wie das Regime nach Ausbruch der Coronaepidemie in Wuhan versucht hat, diese zu vertuschen.

Labore hatten den hochinfektiösen Erreger nämlich bereits Ende vergangenen Jahres entdeckt und entschlüsselt - doch von oberster Stelle sei ihnen befohlen worden, die Tests abzubrechen und Proben zu zerstören.

Tausende Todesfälle zu viel

Dem Bericht zufolge hätten die chinesischen Behörden tausende Todesfälle verhindern können, wenn sie schneller gehandelt hätten. Denn schon am 27. Dezember hatten laut Caixin mehrere Genomik-Unternehmen das Coronavirus komplett sequenziert gehabt, wodurch das Virus beim Menschen schnell und mit hoher Genauigkeit nachweisbar gewesen wäre.

Dabei wurde auch eine große Ähnlichkeit zum SARS-Erreger festgestellt, der in den Jahren 2002/2003 insgesamt 780 Menschen das Leben gekostet hatte. Jetzt sind die Todeszahlen freilich deutlich höher - sie liegen weltweit schon bei beinahe 9.000 Menschen.

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Bericht zensiert

Reagiert hat Peking allerdings erst am 20. Jänner, schreibt Caixin weiter; drei Tage später erließ Chinas Präsident Xi Jinping die Ausgangssperre für Wuhan. Also fast einen Monat nach Entdeckung des Virus. Da hatte sich ein Großteil des medizinischen Personals in Wuhan bereits infiziert gehabt.

Das wäre leicht zu verhindern gewesen: Auch das Zentrum für Seuchenkontrolle und -prävention (CDC) in Peking wusste nämlich durch die frühen Forschungen Bescheid, wurde aber zum Schweigen verdonnert, so das Blatt.

Lesen kann man das etwa bei der Hong Kong Free Press oder anderen unabhängigen Medien außerhalb Chinas. Bei Caixin findet sich die Story nicht mehr: Auch sie wurde zensiert.