Wie Frau Tippel ein Kinderkrisenzentrum in der Ukraine finanzierte
Von Julia Schrenk
Helga Tippel wohnt in einem kleinen Haus in Aspern. Wenn (journalistischer) Besuch kommt, tischt sie Kuchen und Kekse auf. Den Filterkaffee serviert sie im Lilienporzellan. Von Zeit zu Zeit kommt es vor, dass Frau Tippels Haus recht vollgeräumt ist. Mit Spielzeug, Medikamenten und Elektrogeräten: Die mittlerweile 86-Jährige sammelt Spenden – für die Ukraine.
Und das nicht erst seit dort jetzt wieder der Krieg begonnen hat, sondern seit mittlerweile fast 30 Jahren. Verantwortlich dafür war der Pfarrer ihrer Asperner Kirchengemeinde. 1994 hat er begonnen, Kinder aus der Ukraine zur Sommerfrische nach Wien zu holen.
Es waren Kinder, die aus zerrütteten Familien stammten, manche lebten in den Kanalschächten der Großstädte. Egal wie viele dieser Kinder im Sommer nach Wien gekommen sind, Helga Tippel hat sie alle bei Familien in der Donaustadt untergebracht. Und egal wie viele Spenden in ihrem Vorraum gestanden sind, Helga Tippel hat sie alle in die Ukraine bringen lassen.
Das Krisenzentrum für Familien, Kinder und Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen, das die Caritas in Kiew betreibt, würde es ohne Helga Tippels Hilfe nicht geben. „Fonds Aspern“ heißt es – finanziert wurde es mit Spendengeldern der Pfarre Aspern.
Manche der Kinder, die dort untergebracht sind, sind Sozialwaisen: Kinder, die zwar noch Eltern haben, allerdings solche, die sich nicht um sie kümmern (können).
Drei Tage mussten die Kinder des Krisenzentrums in Kiew zuletzt im Luftschutzbunker ausharren. Matratze an Matratze, ihre Betreuerinnen und Betreuer sind bei ihnen geblieben. Vor Kurzem konnten sie aus Kiew flüchten – nach Transkarpatien und Lwiw.
Spendenkonto: AT23 2011 1000 0123 4560 oder online unter www.caritas.at/ukraine