Meinung/Mein Tag

Die Wiener Papierkorbanalyse: Zwei Gackerl pro Hund und Tag

Die Hundekot-Kolumne von voriger Woche hat – erwartungsgemäß – für zahlreiche Zuschriften der geschätzten Leserinnen und Leser gesorgt. Es schrieben: Herr H., der Opa eines „lebhaften Viereinhalbjährigen“, der stets befürchtet, dass dieser Viereinhalbjährige in einen Haufen tritt. (Noch dazu, wo ja jüngst der Schnee die Situation verschärfte.) Frau K., selbst Hundebesitzerin, die auch „Laub und Regenwetter“ als unterschätzte Gefahr einschätzt. Herr S., der den „großen Mut“ lobte, „etwas gegen die Hundelobby zu schreiben“ und nun hofft, dass deswegen „keine Nachteile zu befürchten“ seien.

Und die andere Seite: Frau K. und ihr Minirauhaardackel Paula schrieben, es sei „genauso grauslich, wenn man irrtümlicherweise in Kinderkacke tritt. Frau G. konstatierte, dass dem Kind so „ausschließlich Abneigung gegenüber den Hunden mitgegeben“ werde (unterzeichnet: „Unliebe Grüße“). Wieder Frau G. schrieb: „90 Prozent der Mitmenschen räumen brav hinter ihren Hunden drein und die restlichen 10 Prozent verdrecken auch sonst völlig rücksichtlos die Gegend.“

Wie viel Prozent es tatsächlich sind, lässt sich nicht eruieren, aber dass auch viele ihre Hunde vorbildlich halten und sich bei einem der 3.800 Gackerl-Sackerl-Spender bedienen, zeigt die Papierkorbanalyse der MA 48. Derzufolge werden in den 29.000 städtischen Mistkübeln täglich 100.000 Gackerl im Sackerl entsorgt. Zum Vergleich: 56.701 Hunde waren per 1. September 2021 laut dem statistischen Jahrbuch der Stadt in Wien als Haustier gemeldet. Das sind also zwei Gackerl pro Hund pro Tag.

Für alle, die trotzdem den einen oder anderen Haufen entdecken: Die MA 48 ist, wie sie schreibt, über konkrete Hinweise dankbar: per Mail an post@ma48.wien.gv.at oder via Misttelefon unter 01/54648.