Mansplaining: Barista versucht, schwangerer Frau Kaffee zu verbieten
Schwangere Frauen haben es manchmal nicht leicht: Hat man die Babynews erst einmal verkündet, hagelt es meist von allen Seiten gute Ratschläge. Während Tipps von Freundinnen oder der Familie in der Regel ganz gut angenommen werden können, empfinden viele Kommentare von Fremden als grenzwertig.
"Gebärmutterbelästigung bei Starbucks"
Letzteres musste kürzlich eine schwangere Britin erleben. Beobachtet wurden die Szenen von der britischen Schauspielerin und Komödiantin Tiffany Stevensons. Auf Twitter schildert diese: "Unglaubliche Gebärmutterbelästigung bei Starbucks von Bediensteten. Eine schwangere Frau bekam gerade ihren Karamell-Macchiato und der Typ hinter der Theke sagte: 'Oh, das ist für dich. Möchtest du, dass ich einen koffeinfreien mache?'"
Die Kundin habe mit "nein" geantwortet, worauf der Barista erklärte: "Ich sollte aber, weil Koffein schlecht für das Baby ist."
Auch nachdem die schwangere Frau mehrfach betonte, dass es ihr erster Kaffee des Tages und dies vollkommen ungefährlich für das Kind sei, ließ der Mann nicht locker. "Oh, ja, nur weil es eben schlecht für das Baby ist, deshalb sage ich es", erwiderte er.
Irgendwann konnte Tiffany Stevensons laut eigenen Angaben nicht anders – und mischte sich in die Unterhaltung ein. "Bist du ein Mann, der einer Frau sagen will, was sie in der Schwangerschaft tun und lassen sollte?", sagte sie.
Auch mit ihrem Kommentar konnte sie den Mann nicht zum Schweigen bringen. Nach weiteren fünf Minuten, in denen dieser seine Besorgnis zu begründen versuchte, sagte die Schauspielerin schließlich "Das ist unfassbar, hör auf damit".
Auf Twitter schrieb sie rückblickend über die Situation zudem sarkastisch: "Offenbar wird bei Starbucks jetzt auch gynäkologisches Training angeboten."
Beispiel für Mansplaining
Die Reaktionen auf den Tweet zeigen, dass diese Form von Mansplaining keine Seltenheit ist. Mansplaining bezeichnet die sexistische Praktik, wenn Männer Frauen ungefragt die Welt erklären, sie belehren oder ihre Aussagen korrigieren. Ob sich die Frau auf dem Gebiet besser auskennt als der Mann, ist dabei unwesentlich.
Auf dem sozialen Netzwerk berichten etliche Frauen von ähnlichen Erlebnissen – und welche Form der Reaktion sie sich dafür mittlerweile zurechtgelegt hätten:
Mythos: Schwangere dürfen keinen Kaffee trinken
Tatsächlich ist Kaffee während der neun Monate vor der Geburt in kleinen Mengen vertretbar. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO können Schwangere bis zu 300 Milligramm Koffein pro Tag zu sich nehmen – das sind in etwa zwei bis drei Tassen Kaffee. Diese Menge wird – sofern diese auch vor der Schwangerschaft getrunken worden sind – vom Körper toleriert. Selbiges gilt auch für Schwarzen oder Grünen Tee. Neigt man zu Sodbrennen und Unruhe, kann es sinnvoll sein, auf Kaffee zu verzichten.
Viele Frauen haben gerade zu Beginn der Schwangerschaft aber gar keine Lust auf Kaffee. Der Körper zeigt gut, was er braucht und was nicht. Gesüßte, koffeinhaltige Getränke (Energydrinks) sollten übrigens gänzlich gemieden werden.