Leben/Gesellschaft

Axels Terrasseneintopf: Büchertipps für passionierte Gartler

Aus Sicht des Hobbygartlers sind Bücher schon deswegen ein gutes Geschenk, weil man sie umtauschen kann. Also ist jetzt – aus der Sicht des Hobbygartlers – ein guter Zeitpunkt, sich mit Literatur zur Causa Prima einzudecken. Draußen ist es sowieso kalt, Boden und Töpfe sind gefroren, und so wie Pflanzen eine Winterruhe brauchen, um die Blühfreude neu zu entwickeln, braucht der Pflanzennarr Zeit für die Planung. Denn Leidenschaft ohne Organisation bleibt ewig unvollkommen.

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Kurioserweise brauchen gerade kleine Anbauflächen die größte Planung. Auf Hunderten Quadratmetern Garten kann man schludern, aber so ein Topf ist wie eine Operation am offenen Hirn: Welche Pflanzen vertragen sich und welchen Standort? Wer könnte wem Schatten spenden und wann muss was wohin, damit es pünktlich zur ersten Grillage Gemüse gibt?

Die gute Nachricht: Es gibt Tonnen an Büchern zum Thema. Die schlechte: vor allem schlechte. Dass nicht immer Neuerscheinungen die besten sein müssen, beweist ein 2013 erschienenes Basiswerk in der 4. Auflage: Das „Handbuch Bio-Balkongarten – Gemüse, Obst und Kräuter auf kleiner Fläche ernten“ (Löwenzahn Verlag, 304 Seiten, 29,90 €) von Andrea Heistinger und dem Verein Arche Noah ist eine Bibel für Topfgärtner. Neulinge bekommen erste Einblicke, Fortgeschrittene zugleich neue Ideen, dazu kommt ein internationaler Blick auf „Container-Gardening“. Garniert ist alles mit dem Anspruch des nachhaltigen Gartelns und viel Erfahrungswerten. Wem das „Handbuch“ gefällt, der könnte auch Heistingers „Arche Noah Gartenjahr – 365 Fragen an meinen Garten“ (Löwenzahn, 392 Seiten, Leineneinband, 30 €) mögen, ein immerwährender persönlicher Gartenkalender mit anfangs vielen leeren Seiten.

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Ebenso Lust auf das Gartenjahr macht „Gebrauchsanweisung fürs Gärtnern“ (Gabriella Pape, Piper Verlag, 208 Seiten, 15 €). Das Buch verbirgt das Ratgeberhafte im belletristischem Gewand, die Erzählweise passt zu Winter und einer Tasse Tee, dennoch bekommt man viele, viele Tipps.

Weniger lyrisch, aber sehr ausführlich sind das „Handbuch Pflanzenschnitt – Bäume, Sträucher und Rosen schneiden“ (Hübscher, Beltz, Großmann, Pirc, Ulmer Verlag, 448 S., 19,90 €) und „So überleben Zimmerpflanzen garantiert – Grüner Daumen für Anfänger“ (Veronica Peerless, DK Verlag, 144 S., 13,40 €).

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Auf Neo-Gartler setzt der Kosmos-Verlag, der seine einfachen Ratgeber tatsächlich „einfach“ nennt: Sowohl „Bist du noch zu retten? Pflanzenkrankheiten & schädliche Insekten erkennen und das Richtige tun“ (Oftring, 144 S., 16,99 €) als auch „Wächst das von allein – oder muss ich jetzt was machen? Alle Gartenarbeiten auf einen Blick“ (Heß, 144 S., 16,99 €) erscheinen dem passionierten Pflanzenfan lachhaft banal , zum Einstieg sind sie perfekt.

Für alle spannend sind Bücher mit überraschenden Ideen. „Miniaturgärten. Indoor und Outdoor (Holly Farrell, Haupt Verlag, 144 S., 22,70 €) ist so eines, oder „Minze, Salbei, Rose“ (Lily Diamond, at Verlag, 272 S., 21 €). Denn um im Sommer mit dem Grün zu kochen, muss es rechtzeitig in die Erde. Und jetzt auf den Plan.

axel.halbhuber@kurier.at