"SOKO Kitz": Seeböck - "Niemand von uns hat mit Ende gerechnet"
Von Christoph Silber
Die Einstellung der Erfolgsserie "SOKO Kitzbühel" nach 20 Jahren hat das Dreh-Team und die Schauspieler völlig auf dem falschen Fuß erwischt. Die Nachricht vom Ende wurde am Set von "SOKO Kitzbühel“ zeitgleich mit dem Versand der Presseerklärungen von ORF und ZDF am Dienstag bekanntgegeben. Die Hauptdarsteller – ROMY-Preisträger Jakob Seeböck und Julia Cencig – wurden tags davor von ORF-Verantwortlichen informiert, die dazu extra anreisten und sich testen ließen. "Niemand von uns hat das vermutet oder gar damit gerechnet, zumal die Quoten gerade zuletzt in der Corona-Phase deutlich angezogen haben“, erklärt Jakob Seeböck im KURIER-Gespräch.
Alleinstellungsmerkmal
Die Begründung, die dem Team erzählt wurde: Das ZDF wolle seine "SOKO“-Schiene vereinheitlichen und urbaner gestalten. "Das Alleinstellungsmerkmal von ,SOKO Kitzbühel‘, dass es viel in der Natur spielt, hat da natürlich keinen Platz mehr“, sagt Seeböck mit einer gewissen Verbitterung.
Der 44-Jährige, der vor wenigen Wochen die goldene ROMY-Statuette als Publikumsliebling in Empfang nehmen durfte, steht jetzt, wie andere im Team auch, vor einer ungewissen beruflichen Zukunft. Nahtlos in eine andere Serie einzusteigen sei als „Kitz“-Gesicht praktisch unmöglich, und "das Theater boomt im Augenblick ja auch nicht wirklich“.
Trotzdem muss es weitergehen, zunächst am Set. "Wir hoffen jetzt alle, dass wir das hier ohne Corona-Unterbrechung über die Bühne bringen. Dafür wird auch zweimal die Woche getestet und wir sind hier praktisch allein. Aber wenn abgebrochen werden muss, wird eine Wiederaufnahme der Dreharbeiten und mit diesem Team sehr schwierig werden. Dann müsste wohl sagen: Das war’s“, meint der Schauspieler.