Film über den Irrwitz der Bürokratie im Iran: Wo ist mein Hund?

Eine Frau in Teheran ist auf der Suche nach ihrem Hund, der ihr von der Polizei weggenommen wurde: „Irdische Verse“, eine Abrechnung mit Behördenwillkür in knackigen 77 Minuten
„Irdische Verse“ erzählt mit sarkastischem Humor aus dem Leben iranischer Bürger in Teheran, die sich mit der Bürokratie herumschlagen. Ein Gespräch mit dem Regisseur

Ein Regisseur sitzt vor einem Beamten der iranischen Zensurbehörde und sucht um Dreherlaubnis an. Er ist zuversichtlich: Sein Drehbuch enthält weder Gesellschaftskritik, noch Politik, noch Frauen. Stattdessen ist es vollkommen auf privates Drama zugeschnitten: Der Regisseur rechnet mit seinem Vater ab und lässt ihn sterben.

Aber genau das passt dem Beamten nicht: Den Vater sterben lassen? Wo kommen wir da hin? Das riecht nach westlicher Dominanz.

Am besten, der Regisseur streicht in seinem Drehbuch die Seiten 16 bis 28 – und das Problem ist gelöst.

Das Problem ist natürlich keineswegs gelöst, und die Debatte zieht sich endlos weiter. Am Ende reißt der Regisseur wutentbrannt die Seiten aus seinem Skript – und begräbt sein Filmprojekt. Genau so eine Situation habe er am eigenen Leib erlebt, sagt der iranisch-amerikanische Regisseur Alireza Khatami im KURIER-Gespräch:

Kommentare