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Liebeserklärung an (m)eine Schwester

„wieviel haben wir gesehen, was wir nicht sehen wollten, grelle Bilder in getrennten Köpfen“. Bernadette Sarman, 19, Germanistik-Studentin im ersten Semester, landete mit ihrem Text „Wir, und mehr“ beim vierten Antreten im Bewerb „Junge Texte“ im Finale der besten 25 jungen Autorinnen und Autoren. „Der Text ist eine Art Liebeserklärung an eine Schwester“, verrät sie dem Kinder-KURIER im Telefon-Interview vor der Gala und Preisverleihung. Ob räumlich gemeinsam oder getrennt, ob gute oder schlechte Tage, diese schwesterliche Beziehung ist eine Konstante im Leben beider.

Eher ohne Plan sei sie an ihren Finaltext herangegangen bevor sie richtig begonnen habe. Dann verspürte sie den Drang, diesen Bewerb für so eine Liebeserklärung an eine Schwester zu nutzen, etwas, das sie schon immer einmal machen wollte. „Und dann war der Text sehr schnell so da wie er jetzt ist.“

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Schreibe, seit ich denken kann

Sie selbst habe tatsächlich zwei Schwestern, eine Zwillings- und eine jüngere, gibt die junge Autorin dem KiKu preis. Für die Zwillingsschwester habe sie schon einmal einen Text geschrieben, nun für die jüngere. Sie schätzt sehr die Entscheidung ihrer Eltern, dass die Zwillinge jeweils in verschiedene Klassen gegangen sind.

„Ich schreibe seit ich denken kann. Und seit ich schreibe, erzähle ich Geschichten“, so die 19-Jährige, die mit 14 eine erste Lesung im Rahmen eines Literaturbewerbes in Baden bei Wien (Niederösterreich) hatte. Ab da habe sie dann regelmäßig an Bewerben teilgenommen und die Chance genutzt, Lesungen zu halten sowie sich in Literaturkreisen zu orientieren.

Außerdem spielt Bernadette Sarman schon lange Klavier, „aber jetzt nur mehr für mich und ich lese gerne, für mich gehört zum Schreiben eben auch lesen“. In früherer Jugend seien es Fantasy-Romane gewesen, die sie bevorzugte, derzeit Belletristik und seit Kurzem „habe ich begonnen, mich für Lyrik zu interessieren“.

Schreibkreis geleitet

Schon als kleines Kind hat sie mit dem Gedanken gespielt, in der Literatur ihren Beruf zu finden, „irgendetwas in diese Richtung möchte ich nach wie vor machen, Schreibwerkstätten zu geben wäre auch eine Möglichkeit. Im Herbst hab ich einen Schreibkreis von der Uni Wien aus gegeben und das hat mir ziemlichen Spaß gemacht.“

Mit dem jetzigen zweiten Lockdown könne sie leichter und besser umgehen als mit dem ersten. 2019 maturiert hatte sie sich ein Gap-Year vorgenommen, erst gejobbt, um danach zu reisen. Nur eine Woche vor dem Lockdown im März kam sie aus Südostasien zurück, hatte aber nach einem kurzen Aufenthalt in Wien weitere Reisen geplant, organisiert, Visa-Anträge erledigt usw. „Das Canceln und Stornieren von all dem und obendrein, Freundinnen und Freunde nicht treffen zu dürfen, war sehr hart. Jetzt habe ich wenigstens durch das Studium im Distance-Learning eine klare Struktur und es trifft uns ja alle.“

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