Wissen/Gesundheit

Rauchstopp: Wie Sie heuer wirklich Nichtraucher werden

Ab Dienstag, dem Neujahrstag, keine Zigarette mehr? Aus und vorbei? „Viele Raucherinnen und Raucher spielen schon lange mit dem Gedanken aufzuhören und sind mit ihrer Raucherei sehr unzufrieden“, sagt die Gesundheitspsychologin Sophie Meingassner. Sie ist die fachliche Leiterin des „Rauchfrei Telefons“ (0800 810 013, Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr). Es wird von der NÖ-Gebietskrankenkasse und 25 Partnern aus ganz Österreich betrieben. Nachstehend einige wichtige Tipps für Aufhörwillige:

- Datum Der 1.1. ist für viele ein beliebter Tag zum Aufhören, weil sie sich das Datum leicht merken und der Jahresbeginn einen neuen Lebensabschnitt markiert. „Generell ist aber jeder andere Tag genauso gut“, betont Meingassner.

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- Vorbereitung Jeder Versuch, mit dem Rauchen aufzuhören, ist sinnvoll: „Wer sich zu Silvester oder Neujahr spontan entscheidet, soll es auch probieren. Wer ins kalte Wasser springen will, soll das machen. Klappt es nicht, seien Sie nicht enttäuscht.“ Allerdings: „Wer sich darauf vorbereitet, erhöht seine langfristigen Erfolgsaussichten. Das ist wichtiger als ein spezielles Datum.“ Vielen hilft es auch, in der ersten Woche Alkohol zu meiden und eher mit nichtrauchenden Freunden Zeit zu verbringen.

- Rückfälle Sie gehören dazu und bedeuten kein Versagen. „Viele Aufhörwillige haben drei oder vier Rauchstopps hinter sich, das ist überhaupt nichts Ungewöhnliches“, sagt die Psychologin Meingassner. „Wir versuchen in der Beratung, diesen vermeintlichen ,Rückschlägen‘ ihren Schrecken zu nehmen. Rauchfrei zu werden ist bei vielen ein längerer Prozess – und mit jedem neuen Anlauf lernt man etwas dazu.“ Wer mit der Hilfe des Rauchfrei Telefons aufhören will, hat mindestens einen Versuch hinter sich – und eine Erfolgsrate von rund 30 Prozent.

- Ursachenforschung Versuchen Sie sich klar zu werden, wofür Sie die Zigarette bisher eigentlich gebraucht haben: Was ist für Sie das Nützliche daran? Ist es der Anlass für kurze Arbeitspausen? Die Gewichtskontrolle? Dass Sie vielleicht geselliger sind? „Pausenrituale etwa haben sich oft über Jahrzehnte hindurch tief eingeprägt. In der Verhaltensänderung geht es jetzt darum, neue Rituale zu entwickeln. Ein neues Selbstbild, nach dem Motto: ,Das hat früher zu mir gepasst, aber jetzt passt es einfach nicht mehr.‘“

- Motive und Bedenken Machen Sie sich eine Plus-/Minus-Liste: Was hält Sie an der Zigarette? Was motiviert Sie, rauchfrei zu werden? Meingassner: „Es macht einen Unterschied, ob Sie die Gründe für und gegen das Rauchen ,nur‘ durchdenken, oder auch wirklich ,schwarz auf weiß‘ vor sich sehen.“

- Unterstützung Der Austausch in einer Gruppe Gleichgesinnter oder die Gespräche mit einer Psychologin am Rauchfrei Telefon: Auf diese Weise fällt es vielen leichter, Abschied von der Zigarette zu nehmen. „Von den Krankenkassen gibt es gerade zu Jahresbeginn viele ambulante Angebote“, sagt Meingassner. Informationen gibt es beim Rauchfrei Telefon.

- eZigarette Umstritten als Ausstiegshilfe ist die eZigarette: „Sie kann manche Menschen beim Ausstiegsprozess unterstützen und wahrscheinlich ist sie weniger schädlich als Tabakzigaretten. Trotzdem empfehlen wir sie am Telefon nicht“, betont Meingassner. „Denn die Suchtthematik bleibt bestehen. Sie führt auch zu keiner Verhaltensänderung und gesund sind auch eZigaretten nicht.“

- Ausblick Wer nach dem Aufhören einen Durchhänger hat, den motiviert vielleicht auch Folgendes: Bereits ein Jahr nach dem Rauchstopp sinkt das Risiko einer Herzerkrankung eines Ex-Rauchers auf die Hälfte des Risikos eines Noch-Rauchers.