Dieser neue Würstelstand hat die besten Würstel der Stadt
Von Anita Kattinger
Warmes Proseccokraut mit Cranberrys – beim Würstelstand? Warum denn nicht, dachten sich Eva Slama und Nina Filipczak. Die beiden Ur-Hietzingerinnen, Nachbarinnen und Freundinnen kochten jahrelang gemeinsam für ihre Kinder und für den Freundeskreis.
Außerdem grillen die Damen leidenschaftlich gerne und vermissten eine gute Bratwurst und ein Glas Champagner bei den Würstelständen in näherer Umgebung.
Jetzt sind die Kinder erwachsen, die Mütter kochen aber immer noch gerne. Also beschlossen Slama, Modul-Absolventin und bekannt durch das frühere Warenkaufhaus Slama auf der Mariahilferstraße, und Filipczak, Dolmetscherin für Georgisch und Russisch, eines Abends, eine zweite Karriere zu starten.
Seit wenigen Wochen grillen sie hauptberuflich Würstel in einer früheren Saftbar im Nobelbezirk Hietzing. Und diese sind mit Abstand die Besten der Stadt: bio und regional obendrein, aber nicht nur das.
Die zwei Damen vom Grill haben sich auch Beilagen überlegt, die zu einem modernen Würstelstand mit Schanigarten im Jahr 2019 passen könnten: "Das warme Proseccokraut hat zur Hitze nicht so gut gepasst, deswegen haben wir kurzerhand einen Rahmgurkensalat und einen Krautsalat auf die Karte gesetzt", erzählt Filipczak im Interview mit dem KURIER.
Frisch zubereitet, nicht aus dem Glas, versteht sich von selbst. Slama ergänzt: "Wir wollten etwas Gesundes, Kreatives und auch Vegetarisches auf die Karte setzen: Deswegen gibt es bei uns vegetarische Würstel im Schlafrock." Die vegetarische Kost kommt von Hermann Fleischlos.
Das Fleisch beziehen die Unternehmerinnen von der Waldviertler Bio-Wurstmanufaktur Schober: Das Unternehmen verwurstet Turopolje-Schweine, die das ganze Jahr im Freien leben, und langsam aufgezogen werden. Das wirkt sich positiv auf die Fettqualität aus, denn Schweinefleisch haben die Damen zuvor gar nicht gerne gegessen.
Außerdem setzt Schober auf Waldviertler Blondvieh, das ausschließlich mit Heu und Grünfutter gefüttert wird. Das feinfasrige Fleisch überzeugt im Geschmack.
Auf der Speiskarte steht derzeit Käsekrainer (Turopolje Schwein und Waldviertler Blondvieh gemischt), Kalbsbratwurst (reines Kalb), Debreziner (Turopolje Schwein) und Würstel aus Waldviertler Blondvieh. Außerdem gibt es eine Schnecke aus Putenfleisch, die in einer Semmel und in Bio-Qualität serviert wird (6,50 Euro).
Solo kosten die Würstel 6 Euro, es gibt aber einige Mittagsmenüs mit Gebäck und Beilage (8,50 Euro). Selbst gemachte Saucen wie Currysauce und Trüffel-Mayo dürfen natürlich nicht fehlen. Getrunken wird zu den Würsteln stilecht Prosecco, Spritzer oder Champagner.
Info: Die Würstlerei, Lainzer Straße 7, 1130 Wien, Dienstag bis Freitag 11:30 bis 15 Uhr