Sudoku: Der Vater der 6,7 Trilliarden Rätsel
Was unterscheidet Maki Kaji von anderen Spielemachern? Es ist höchst unwahrscheinlich, dass Kaji sein eignes Spiel je durchgespielt hat. Der Japaner, der diese Woche im Alter von 69 Jahren verstarb, gilt als der Vater des modernen Sudoku.
Und um da, beim klassischen Sudoku, alle möglichen Varianten durchzuspielen, hätte Maki Kaji knapp 6,7 Trilliarden - exakt: 6.670.903.752.021.072.936.960 - Gitterrätsel lösen müssen. (Für alle, die an dieser Stelle nicht durchzählen wollen: Eine Trilliarde hat 21 Nullen.)
Viele Väter
Der Erfinder der Logikrätsel war Kaji übrigens nicht. Dafür kam er um einige Hundert Jahre zu spät. Der Schweizer Leonard Euler soll das Sudoku – freilich noch unter anderem Namen – im 18. Jahrhundert ebenso erfunden haben wie der in Bagdad lebende Autor Abu Abdullah Dschabir ibn Hayyan el-Sufi im 8. Jahrhundert oder der US-Amerikaner Howard Garns, der es 1979 als Numberpiece in einer Zeitschrift veröffentlichte. Der Erfolg hat, wie oft, eben viele Väter.
Seinen Siegeszug, darauf kann man sich einigen, hat das Logikrätsel dann jedenfalls unter seinem japanischen Namen Sudoku und mithilfe Kajis angetreten.
Je nach Übersetzung der Schriftzeichen kann der Name Unterschiedliches bedeuten, die Version „Ziffern dürfen nur einmal vorkommen“ dürfte sich als die logischste erweisen. Sie fasst die Spielanleitung in einem Satz zusammen.
In ein Quadrat aus neun Blöcken, die wiederum in je neun Felder unterteilt sind, müssen die Zahlen 1 bis 9 Mal so eingetragen werden, dass jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem Kasten exakt ein Mal vorkommt. Einige Zahlen sind vorgegeben, der Rest wird vom Spieler befüllt.
Vor zehn Jahren (da hatte das Sudoku längst Eingang in alle Zeitungen gefunden, die etwas auf sich halten) fanden Forscher heraus, dass mindestens 17 Zahlen voreingetragen sein müssen, um ein Sudoku eindeutig lösen zu können. (Ja, viele Sudokus haben mehrere richtige Lösungen. Sie werden in Zeitungen nie abgedruckt. Stellen Sie sich vor, was beim Leserservice los wäre!)
Lösungsmethoden
Mit der Zeit entwickelten Tüftler immer mehr Varianten, das Grundprinzip bleibt gleich. Und auch die Lösungsmethoden.
Gängigste: Alle möglichen Kandidaten für ein Feld werden klein an dessen Rand oder mit Bleistift eingetragen. Je weiter sich das Sudoku befüllt, desto mehr Zahlen können ausgeschlossen werden.
Mathematiker haben inzwischen Apps programmiert, die Rätselfans mit gefinkelteren Methoden – sie tragen Namen wie „Naked Single“ oder „Basic Fish“ – zur Hand gehen.