Chronik/Wien

Zwei Wiener Bezirke wollen Künstler Arik Brauer ehren

Gleich zwei Wiener Bezirke bemühen sich darum, einen öffentlichen Platz zu Ehren von Arik Brauer umzubenennen. Der über die Grenzen Österreichs bekannte Künstler ist im Jänner im alter von 92 Jahren verstorben. In Mariahilf soll darum der Platz vor dem Raimund Theater nach ihm benannt werden, in Ottakring die Parkfläche am Ludo-Hartmann-Platz.

Das gaben beide Bezirke unabhängig voneinander bekannt. Und beide können das gut argumentieren, denn Brauer ist für beide Bezirke eine wichtige historische Figur. 

Kindheit in Ottakring

In Ottakring wurde das Universaltalent Brauer geboren, der unter anderem als Maler, Dichter und Liedermacher weltberühmt wurde. Seine Kindheit verbrachte er in einer Zinkaserne am Ludo-Hartmann-Platz 4, in unmittelbarer Nähe von dort, wo jetzt die Parkanlage nach ihm benannt werden soll. 

Im Bezirk herrschte darum breiter Konsens darüber, dass dem gebürtigen Ottakringer diese Ehre zuteil werden soll. „Mich freut es besonders, dass wir den Antrag in der Bezirksvertretung einstimmig beschließen konnten", sagt Bezirksvorsteher Franz Prokop (SPÖ).

Künstlerisches Schaffen in Mariahilf

Doch auch mit Mariahilf verbindet Brauer eine Geschichte. Das Haus in der Gumpendorfer Straße 134-136, als Arik-Brauer-Haus bezeichnet, wurde von ihm künstlerisch gestaltet. Bekannt ist vor allem die bunte Fassade, die aus zahlreichen Fliesen zusammengesetzt ist und laut Brauer das „Ringen um Harmonie“ darstellt.

"Arik Brauer war ein Kunstschaffender, wie unser Land und unsere Stadt nur wenige hervorgebracht haben“, sagt Sandro Beer, Klubobmann der SPÖ Mariahilf. Ein gemeinsamer Antrag von SPÖ Mariahilf und ÖVP Mariahilf wurde darum im Bezirksparlament eingebracht. 

Mehrere Brauer-Ehrungen möglich 

Die Frage, ob der Geburtsort oder das künstlerische Werk einen höheren Stellenwert hat, muss man sich allerdings nicht stellen. Einen Bezirkskampf, wer den Künstler denn nun wirklich mit einem öffentlichen Platz ehren darf, wird es nämlich wohl nicht geben.

„Bei einem Künstler diesen Formats sollte es weder formal noch von der Wertigkeit her ein Problem sein, dass sowohl ein Park als auch ein Platz in Wien nach ihm benannt werden“, sagt Gerhard Hammerer, Klubobmann der neuen Volkspartei Mariahilf.

Die NEOS in Währing haben sich übrigens auch schon für eine eigene Ehrung im Bezirk ausgesprochen. Bereits im Februar haben sie sie Idee für eine Arik-Brauer-Skulptur im Türkenschanzpark oder dem Kutschkermarkt aufs Tapet gebracht.

Gemeinderat entscheidet

Fix sind die Umbenennungen des Platzes bzw. des Parks allerdings da wie dort noch nicht. Der Bezirk hat zwar ein Vorschlagsrecht, beschlossen werden die Namen allerdings erst im Gemeinderat.

In Wien ist außerdem ein Trauerjahr üblich. Erst ein Jahr nach dem Ableben einer Person kommt es im Normalfall zu Umbenennungen.

In Arik Brauers Fall wäre das also erst im Jänner 2022.