Chronik/Wien

Pop-up-Radweg auf Praterstraße soll bis Herbst bleiben

Die Wiener Grünen treiben ihre Idee, während der Coronakrise auf den Straßen Platz für Radfahrer zu schaffen, voran. Nun ist fix, wo die Maßnahme umgesetzt wird: Noch diese Woche soll die Praterstraße im 2. Bezirk ein Pop-up-Radweg werden, gab Wiens grüne Vizebürgermeisterin Birgit Hebein am Mittwochvormittag in einem Video auf Twitter bekannt. 

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Der Grund: In Coronazeiten würden immer mehr Menschen auf das Fahrrad umsteigen. Am Praterstern zum Beispiel sei die Zahl der Radler zuletzt um 66 Prozent gestiegen.

Der bestehende Radweg in der Praterstraße sei aber schmal und verunmögliche sowohl das Abstandhalten, als auch sicheres Überholen. Es brauche daher eine "faire Platzverteilung". 

Die genannten Radverkehrszahlen beziehen sich auf die Kalenderwoche 17 (20. bis 26. April), heißt es auf KURIER-Nachfrage aus dem Büro von Vizebürgermeisterin Hebein. Verglichen wurden die die Werte mit Daten aus einer Aprilwoche mit ähnlichem Wetter im vergangenen Jahr.

Wien werde dem Vorbild anderer Städte weltweit folgen, etwa Berlin, Budapest oder Mailand, heißt es in dem Video weiter. "Die Praterstraße wird daher ab dieser Woche zum ersten Pop-up-Radweg Wiens."

Markierung beginnt heute Nacht

Die Markierungsarbeiten starten laut dem Büro von Hebein noch heute Nacht und sollen am Donnerstag abgeschlossen werden. Morgen wird Hebein den temporären Radweg auf Höhe der Mayergasse eröffnen. Bei dem Termin sollen auch weitere Details verraten werden.

Fest steht jedenfalls, nicht die gesamte Fahrbahn, sondern nur ein Teil davon für Radfahrer reserviert wird - und zwar auf Seite der Spuren Richtung Praterstern. Stadtauswärts werden Radfahrer ab der Ferdinandstraße vom bestehenden Radweg auf den Pop-up-Radweg geleitet, sagt Hebeins Parteikollegin und Bezirksvorsteherin Ursula Lichtenegger im Gespräch mit dem KURIER.

Bis September begrenzt

Der neue Radweg wird eine Fahrspur breit sein - Autofahrern bliebt Richtung Praterstern also einer anstelle von zwei Fahrstreifen. Die Haltespur am Übergang von Aspernbrückengasse und Praterstraße wird aufgelassen.

Trennelemente, die die temporäre Radspur vom Autoverkehr abgrenzen sollen, werden am Donnerstag im Lauf des Tages aufgestellt. Geplant ist, sogenannte Leitbaken zu verwenden.

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Zeitlich ist der Pop-up-Radweg laut Lichtenegger bis Anfang September begrenzt. Umgesetzt wird er per Verordnung.

Ludwig war informiert

Welche Verkehrsteilnehmer wie viel Platz bekommen, darüber werden in der Praterstraße seit Jahren heftige Diskussionen geführt. Lichtenegger kündigte bereits vor Jahren an, die Fahrstreifen für Autos reduzieren zu wollen, um mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger zu schaffen. Zuletzt war die Einführung von Tempo 30 im Gespräch. 

Bald soll es übrigens noch einen zweiten Pop-up-Radweg in Wien geben. Näheres dazu will Hebein ebenfalls beim morgigen Pressetermin bekanntgeben.

Aus dem Büro von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) heißt es, dass er heute morgen unmittelbar vor Hebeins Tweet über das Vorhaben informiert wurde. Ob er die Maßnahme begrüße, war nicht zu erfahren. 

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