Großfandung nach Juwelierraub: Mehrere Raststationen durchsucht
Offenbar zwei Personen haben am Montag in der Früh, gegen 9.30 Uhr, einen Juwelier im Floridsdorfer Amtsgebäude Am Spitz überfallen. Eine Großfahndung - auch mit WEGA-Kräften - in mehreren Bundesländern ist momentan im Laufen. Laut Polizeisprecher Markus Dittrich schlugen die Männer eine Vitrine des Juwelier "Kristall Jewellery" ein. Sie gaben auch Schüsse aus eine Schreckschusspistole ab. Danach flüchteten sie zu Fuß an einer Bankfliale vorbei, wo sie eine Frau umrannten.
Auf der Flucht zu Fuß ließen sie dann an der Kreuzung Am Spitz/ Prager Straße eine Schachtel fallen. Später sprangen die Täter in ein Auto. Sie flüchteten mit diversen Schmuckstücken Richtung Niederösterreich. Deshalb wurden auch die Anti-Terror-Einsatzgruppe "Cobra" alarmiert.
Das Fluchtfahrzeug wurde später auf der Nordautobahn (A5) entdeckt. Offenbar wurden die Täter zuvor in einen Unfall verwickelt. Das Auto, das sich überaschlagen hat, wird nun näher untersucht. Im Fahrzeuginneren wurden mehrere Schmuckschatullen sichergestellt.
In der Folge wurden auch mehrere Raststationen an der A5 von den Sondereinsatzkräften durchsucht.
Ersten - mittlerweile bestätigten - Meldungen zufolge soll es drei Verletzte geben, dabei handelt es sich laut Polizei auch um zwei Angestellte (ein Mann und eine Frau). Angeblich sollen diese mit einem Sessel verprügelt worden sein. Verletzt wurde auch ein Zeuge, der die Täter zu Fuß verfolgte. Wie stark die Verletzungen sind, ist weiterhin unklar.
Hubschraubereinsatz
Der Polizei-Hubschrauber wurden für die Fahndung zur Verstärkung angefordert. Die Polizei betont, dass es sich um keine "Geisellage" handelte, wie via sozialen Medien verbreitet worden war.
Zunächst war von drei Tätern die Rede, diese Zahl wurde mittlerweile von der Polizei auf zwei (Räuber) reduziert.
Juwelier-Überfälle gehen zurück
Die Zahl der Juwelier-Überfälle in Österreich ist zuletzt stark zurückgegangen. Mit 30 registrierte das Bundeskriminalamt ( BK) im Jahr 2012 ein absolutes Hoch. 2016 waren es nur mehr acht, 2017 gar nur mehr sechs und auch 2018 mit 13 noch immer deutlich weniger.
Laut BK-Sprecher Vincenz Kriegs-Au hängt der Rückgang vor allem damit zusammen, dass die „Pink Panther“-Bande ihre Aktivitäten in Österreich so gut wie eingestellt hat.
Das aus Nachfolgestaaten Jugoslawiens stammende und weltweit agierende Juwelenräuber-Franchise hatte vor fünf, sechs Jahren einige Luxus-Juweliere in Österreich ausgeraubt und auch zahlreiche Nachahmungstäter angelockt.