Stadt Wien gibt grünes Licht für Weihnachtsmärkte
Von Agnes Preusser
Die lang ersehnte neue Corona-Verordnung des Bundes, die auch die Regeln für die Weihnachtsmärkte enthält, ist seit Anfang dieser Woche da. Und auch die Stadt Wien ließ gestern aufhorchen: „Die allgemeine epidemiologische Lage in Wien ist so stabil, dass wir schon jetzt ankündigen können: Die Wiener Weihnachtsmärkte finden statt“, gab Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) dem KURIER bekannt.
Mehr noch, 2-G und Maskenpflicht seien aus jetziger Sicht nicht nötig, aber je nach Lage natürlich denkbar. Ungewiss ist allerdings, wie die Einlasskontrollen umgesetzt werden. Aufgrund der unterschiedlichen Strukturen der Wiener Weihnachtsmärkte werde es eventuell verschiedene Umsetzungskonzepte geben.
Konkret gibt es laut Verordnung nämlich mehrere Möglichkeiten. Wenn das gesamte Marktgebiet zur Veranstaltungszone wird, kann man diese komplett einzäunen. Beim Einlass gäbe es dann eigene 2,5-G-Kontrollen.
Band oder Zaun
Alternativ kann man auf die Einzäunung verzichten; dann benötigt aber jeder, der bei den Ständen einkaufen oder etwas konsumieren möchte, ein Event-Armband. Für diese Bänder muss es eigene Ausgabestellen geben. Wer nichts kauft, sondern nur schlendern will, braucht kein Band.
Laut Verordnung sind auch eigene Konsumationszonen am Markt denkbar. Hier könnten die Gastrostände mit einer Band-Absperrung (oder einem Zaun) abgetrennt werden, beim Einlass wird kontrolliert.
Auch hier ist aber eine Lösung mit einem Event-Armband möglich. In diesem Fall würde beim Stand selbst die Kontrolle des Armbands erfolgen, das bei einer vorangegangenen 2,5-G-Kontrolle ausgegeben wurde.
Hohe Adventmarkt-Dichte
In Wien gibt es aufgrund der hohen Dichte an Adventmärkten einen besonders großen Abstimmungsbedarf. 2019, also in der Weihnachtssaison vor der Pandemie, gab es in der Hauptstadt immerhin 21 Märkte mit 1.030 Ständen.
Darum wäre „bei der Event-Armbandlösung jedenfalls eine Abstimmung zwischen Weihnachtsmärkten, die diese Zutrittskontrolle nützen, sinnvoll“, heißt es aus dem Büro Hacker.
Derzeit werde darum in enger Abstimmung mit den Betreibern ein einheitliches Präventionskonzept erarbeitet, das als Basis für alle Weihnachtsmärkte dienen soll.
Genauer Fahrplan noch unklar
Dass die Adventmärkte nun wirklich stattfinden können, wertet der Gesundheitsstadtrat als Erfolg der eigenen Strategie: „Das Ziel unserer Maßnahmen ist nicht, die Menschen zu nerven, sondern Rahmenbedingungen zu schaffen, einen Alltag zu ermöglichen, der so normal wie möglich ist“, so Hacker. „Ein erster Erfolg ist eben, dass wir und diesen Rahmenbedingungen Weihnachtsmärkte stattfinden lassen können.“
Wann wer aufsperren wird, ist aufgrund der unsicheren Lage der vergangenen Wochen noch nicht klar. Das Marktamt habe bereits Bewilligungen für zahlreiche Adventmärkte ausgestellt, heißt es. Wie viele das tatsächlich sind, wollte man aber noch nicht verraten. Viele Betreiber hätten für die Konkretisierung auf die genauen Regeln gewartet. Ein entsprechender Plan werde in den nächsten Tagen erwartet.
Die großen Betreiber haben zumindest schon Starttermine angesetzt. Den Anfang macht der Weihnachtstraum am Rathausplatz, der am 12. November öffnen will.
Nicht nur die Bevölkerung hofft auf die Realisierung der Adventmärkte, sondern auch die Wirtschaft. Immerhin sind die Stände ein großer Wirtschaftsfaktor: 2019 kamen laut Wirtschaftskammer Wien 4,6 Millionen Besucher, die in Summe rund 100 Millionen Euro ausgaben.