Chronik/Wien

Energetiker bei U-Kommission zu KH Nord: "Sind keine Esoteriker"

Die Untersuchungskommission zum Krankenhaus Nord hat heute, Dienstag, mehrere prominente Zeugen befragt: Zu Beginn der Sitzung stand Bürgermeister Michael Ludwig Rede und Antwort, dann sagte Ex-Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger (beide SPÖ) aus.

Am Abend hat dann mit rund einstündiger Verspätung die wohl mit größter Spannung erwartete Befragung begonnen: Energetiker Christoph Fasching hat mit seiner Tätigkeit auf der Floridsdorfer Krankenhausbaustelle zu Jahresbeginn für Schlagzeilen bzw. für Staunen gesorgt. Fasching ist  jener „Bewusstseins-Forscher“, der um 95.000 Euro einen „Energetischen Schutzwall“ um das Großspital gelegt hat.

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Gerechtfertigt ist die Kritik - zumindest aus seiner Sicht - aber absolut nicht. Fasching verteidigte im Zeugenstand seine Arbeit: "Ich möchte nicht wissen, wie viele Millionen man sich durch unsere Arbeit gespart hat." Der Energetik-Spezialist hätte bereits vor zwei Wochen aussagen sollen, ließ sich jedoch krankheitsbedingt entschuldigen.

Die Auftragssumme möchte sich der Krankenanstaltenverbund ( KAV) wieder zurückholen, wobei auch rechtliche Schritte im Raum stehen. Der KAV vermisst unter anderem eine Dokumentation der Leistungen.

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Ludwig über Grundstückswahl

Als erster Zeuge wurde Ludwig befragt. Der frühere Wohnbaustadtrat gab unter anderem Auskunft zur Grundstücksauswahl. In seiner Funktion als Bürgermeister gab er außerdem über den aktuellen Stand und die weiteren Schritte in Bezug auf das Spital Auskunft. Zunächst sei es wichtig, das Projekt abzuschließen, dann könne man auf Basis der gewonnenen Erfahrung Richtlinien für zukünftige Projekte erstellen, erklärte Ludwig. Den Bezug erster Patienten im KH-Nord erwartet er Mitte 2019.

Im Bürgermeister-Büro hatte man sich ob der Ladung des Stadtchefs vorab entspannt gegeben und darauf verwiesen, dass Ludwig selbst es gewesen sei, der die Idee zur U-Kommission gehabt habe. Insofern sei man um volle Aufklärung bemüht und stelle sich gelassen den morgigen Fragen der Opposition, teilte ein Sprecher mit.

 

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Ebenfalls auf der Liste der Zeugen stand Frauenberger, die von Jänner 2017 bis Mai 2018 als Gesundheitsstadträtin für das Großprojekt verantwortlich war. Wie es zur Beauftragung des Energetikers kommen konnte, erklärte sie so: "Es gibt Spielregeln und es gibt Leute, die halten sich daran und es gibt Leute, die halten sich nicht daran. Du kannst mit dem besten Kontrollsystem nicht ausschließen, dass jemand etwas falsch macht." Doch wer hatte ihn eigentldich beauftragt? Frauenberger sei vom Krankenanstaltenverbund (KAV) berichtet worden, dass vier Personen in die Auftragsvergabe verwickelt gewesen seien. Wer die vierte Person ist, darüber kann man in der U-Kommission nur rätseln.

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