Letzte Chance für das Bellaria Kino

Brigitte Bierlein erinnert sich besonders gerne an „Brot und Tulpen“. In der italienischen Komödie aus dem Jahr 2000 wird Hausfrau Rosalba von ihrer Familie auf einer Autobahnraststation vergessen, was sie nicht weiter stört, weil sie Reißaus nimmt – nach Venedig.

Die Bundeskanzlerin a. D. hat diesen Film (und nicht nur den) einst im Bellaria Kino gesehen. Und ist jetzt eine jener Prominenten, die die Rettungsaktion für das 2019 geschlossene Kino unterstützen.

Denn: Das Bellaria Kino soll wieder eröffnet werden. Dafür haben sich die Betreiber von Votiv Kino und De France mit den Chefs von Café Liebling und Burggasse 24 zusammengetan. Es wäre geradezu eine „Verarmung“ für Stadt und Bezirk, würde das Bellaria Kino geschlossen bleiben, sagt Votiv-Kino-Chef Michael Stejskal.

Auch das Bellaria soll regulär als Arthouse-Kino bespielt werden. „Natürlich“ dürften auch die alten Schinken, für die das Bellaria bekannt war (Stichwort Waltraut Haas), bleiben. Dazukommen sollen Klassiker und Themen-Filmreihen.

Die Kino-Gastro soll „mehr als ein Film-Frühstück“ sein, sagt Moritz Baier vom Café Liebling. Kulinarisch will man an dieses anschließen, das Café im Bellaria soll auch abseits des Spielbetriebs geöffnet sein und nicht nur die üblichen Kino-Snacks bieten.

Eventuell will man sogar im Saal eine kleine Bar mit Service einrichten.

Ohne Renovierung geht das alles nicht. Und ohne finanziellen Zuschuss auch nicht. Bar und Kinotechnik müssen erneuert, Schallschutzmaßnahmen installiert werden.

Blümchen bleiben

Um die berühmte Blümchentapete muss man sich übrigens nicht sorgen. "Manche Dinge sind nicht verhandelbar", sagt Baier. Die Tapete ist so eines -  sie bleibt.

Läuft alles nach Plan, soll der Spielbetrieb im Herbst wieder aufgenommen werden.

Einem Kinobesuch der Bundeskanzlerin a. D. steht dann nichts mehr im Wege. „Brot und Tulpen“ passt auch ins neue Programm.