Begegnungszone? Was in der Kleinen Sperlgasse wirklich geplant ist
Von Laura Schrettl
Liest man das Facebook-Posting der Leopoldstädter Bezirkschefin Uschi Lichtenegger (Grüne), dann steht das künftige Erscheinungsbild der Kleinen Sperlgasse bereits fest.
"Die Kleine Sperlgasse wird zur Begegnungszone. Die Umbauarbeiten beginnen 2021", heißt es in dem Eintrag. Doch so fix ist dieser Plan noch gar nicht.
Politisch ausgemacht ist zwar bereits, dass die Straße verkehrsberuhigt werden soll. Aber ob dort nächstes Jahr eine Begegnungszone entstehen wird, ist noch offen. Und dafür gibt es zwei Gründe.
Beschluss ausständig
Erstens: der Umbau in eine Begegnungszone und das dafür nötige Budget wurde vom Bezirksparlament bis dato nicht beschlossen. Sie ist bisher lediglich ein politischer Wunsch der Grünen.
Und deshalb kommt es - zweitens - auf die Bezirksvertretungswahl in zwei Wochen an. Sie wird entscheiden, welche Partei den 2. Bezirk regieren wird: weiterhin die Grünen, oder doch wieder die SPÖ. (Und das ist wohl mit ein Grund, warum Lichtenegger mit dem Posting vorpreschte.)
Sollte nach der Wahl die SPÖ die Mehrheit im Bezirk bekommen, dann könnte es auch eine andere Lösung für die Kleine Sperlgasse werden.
SPÖ will mit Anrainern sprechen
Die aktuelle Vize-Bezirkschefin Astrid Rompolt kann sich zwar auch eine Begegnungszone vorstellen. Jedoch müsse man dazu vorher mit den Anrainern sprechen und sich die Gegebenheiten ansehen, betont sie.
"Vor allem vor den Schulen und dort, wo die Schulkinder unterwegs sind, muss der Verkehr beruhigt werden", sagt Rompolt im Gespräch mit dem KURIER.
Verkehrsberuhigung kommt
Einig sind sich Grüne und SPÖ allerdings darin, dass sie die Straße verkehrsberuhigen wollen. Und zwar im Sommer 2021.
Das bedeutet konkret: mehr Bäume, mehr Bänke und breitere Gehsteige. Zudem ist geplant, die Bereiche für Fußgänger und die Autofahrbahn entlang der gesamten Straße (also von der Taborstraße bis zur Hollandstraße) auf ein Niveau zu bringen.
Und: Die Plätze vor den insgesamt drei Schulen in der Kleinen Sperlgasse sollen ebenso "verkehrstechnisch verbessert" werden, wie es heißt.
Die Kosten für all das werden sich der Bezirk und die Stadt teilen, heißt es aus dem Büro von Lichtenegger. Das heißt: Gebaut wird in der Kleinen Sperlgasse bald definitiv. Was genau, das wird sich noch weisen.