Innere Stadt will Fiaker vom Michaelerplatz verbannen
Der Dauerstreit um die Fiaker-Stellplätze auf dem Michaelerplatz ist um ein Kapitel reicher: Die Bezirksvertretung Innere Stadt hat nun einen Antrag beschlossen, wonach die Kutschen auf dem stark frequentierten Platz sowie in der Jungferngasse vor der Peterskirche verschwinden sollen.
Konkret wurde der Antrag von ÖVP, Grünen und Neos unterstützt, berichtet oe24. Der Bezirk kann die Streichung der Stellplätze allerdings nicht selbst beschließen, deshalb richtet sich das Papier an die zuständige Magistratsabteilung.
Geht es nach dem Bezirk, sollen die Pferde-Gespanne künftig am Burgring oder auf dem Heldenplatz stehen. Die Fiaker lehnen das allerdings ab und befürchten Geschäftseinbußen.
Hintergrund der Forderung: Seit Jahren gibt es Pläne, den Michaelerplatz zu einer Begegnungszone umzugestalten, wofür sich vor allem – ähnlich wie bei der Herrengasse – eine private Initiative starkmacht.
Das Vorhaben wäre vielleicht schon umgesetzt worden, hätte man sich mit der Stadt auf die Finanzierung einigen können. Hinzu kommt, dass viele Anrainer die Pferde und vor allem ihre Hinterlassenschaften als Belästigung empfinden. So auch der Pfarrer der Michaelerkirche.
Zuständig ist Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ). In ihrem Büro wollte man sich am Sonntag nicht zu dem Antrag des Bezirks äußern.
Kompromiss
Zuletzt zeichnete sich ein Kompromiss-Konzept ab, das dem Vernehmen nach auch schon von Sima abgesegnet worden ist. Demnach sollen von den insgesamt 14 Fiakern künftig jeweils zwei rechts und links vom Michaelertor stehen dürfen, die restlichen zehn sollen in die benachbarte Schauflergasse übersiedelt werden. Von dort aus können die Fuhrwerke nachrücken, wenn vor dem Tor ein Platz frei wird.
Doch auch gegen den Standort Schauflergasse liefen die Fiaker in der Vergangenheit bereits Sturm: So eine enge Gasse sei als Standplatz nicht geeignet. Die Autos würden viel zu nahe an den Tieren vorbeifahren.