Chronik/Wien

"Eine große Grätzelliebe": Das Landkind mach sich im Dingelstedt breit

Wer viel auf den Wiener Märkten unterwegs ist, der kommt um das Landkind nicht herum. Seit 2016 versorgen Nina Strasser, Stefan Rom und Benedikt Strasser ihre Kunden am Schwendermarkt mit täglich frisch gekochtem Essen, Lebensmitteln von Kleinproduzenten aus der Region und Kaffee (im Sommer gibt's sogar regionales Eis am Stiel).

Zuletzt ist dem Landkind allerdings der Platz seines kleines Marktstandes zu eng geworden. Und weil dem Restaurant Dingelstedt 3 (zu dem auch das Gasthaus Quell in der Reindorfgasse und das Lokal Eduard am Sparkassenplatz gehören) der Platz Corona-bedingt zu viel geworden ist, machen sie nun gemeinsame Sache.

Ab sofort gibt es eine Landkind-Dependance im Gastraum des Dingelstedt. Dort werden - zusätzlich zum Geschäft auf dem Schwendermarkt - regionale Produkte von Bauern verkauft. Bohnen, Getreide, Mehl, Eingelegtes, Speck und Selchwürste von Labonca, Schafkäse vom Milchmäderl. Außerdem Wein und Bier von Klein-Brauereien.

Kaffee und Kuchen gibt's zum Mitnehmen.

Wenn alles gut geht, kommt noch rechtzeitig zum Wochenende eine Lieferung von Zitrusfrüchten aus Sizilien an: Die Landkinder kooperieren seit Neuestem mit einem kleinen Betrieb ebendort - 1.000 Kilogramm Orangen und Zitronen sind auf dem Weg und sollen demnächst im Dingelstedt verkauft werden.

Liebe geht durch den Magen

"Es ist eine große Grätzelliebe", sag Eduard Peregi vom Dingelstedt. Wie es zu der Romanze kam? Schon seit dem ersten Lockdown kooperieren Landkind und Dingelstedt  gemeinsamen beim Grätzel-Lieferservice "GemmaZone". Die Landkinder lieferten ihre Speisen aus - und nahmen die Fleischlaberl vom Gasthaus Quell freundlicherweise gleich mit. 

Und weil die einen eben nun zu viel, die anderen aber zu wenig Platz haben, helfen sie einander aus. "Besser, wir arbeiten in der Krise zusammen als gegeneinander", sagt Nina Strasser vom Landkind.

Die Dependence im Dingelstedt 3 hat vorerst am Freitag von 16 bis 19 Uhr geöffnet und am Samstag von 9 bis 16 Uhr. Die Öffnungszeiten unter der Woche werden demnächst auf Facebook bekannt gegeben.

Wie es weitergeht mit dem Store im Restaurant? "Die Liebe hat begonnen und wenn alles gut geht, geht sie längerfristig weiter", sagt Peregi. 

Demnächst sollen sich zu den Zitrusfrüchten jedenfalls schon einmal Jungpflanzen vom Biohof Mogg gesellen.