Chronik/Wien

Corona-Ausreisetests für Wien? "Sind nicht das Gasteinertal"

Lange bemerkenswert stabil war die Pandemie-Lage ausgerechnet im dicht besiedelten Wien. Noch im Februar konnte die Stadt als eine der bundesweit wenigen Regionen auf der Corona-Ampel vorübergehend von Rot auf Orange zurückgestuft werden. Zu dieser Zeit lag die 7-Tage-Inzidenz unter 100.

Davon ist längst keine Rede mehr. Unter anderem die britische Virusvariante, die in Wien stark verbreitet ist, sorgte zuletzt für ein Emporschnellen der Infektionszahlen. Mittlerweile liegt die 7-Tage-Inzidenz in Wien bei rund 230 und damit im österreichweiten Spitzenfeld.

Heikle Fragen

Damit stellt sich die Frage, was passiert, wenn in Wien die Grenze von 400 überschritten wird. Kommt es dann zu verpflichtenden Ausreisetests wie etwa in Wiener Neustadt? Ist das in einer Stadt mit 1,9 Millionen Einwohnern überhaupt möglich? Und was passiert mit den Menschen, die tagtäglich ein- und auspendeln? 270.000 kommen täglich (vorwiegend aus NÖ) in die Stadt, um hier zu arbeiten. Weitere rund 50.000 sind Auspendler aus Wien. Im Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) gibt man sich auf die Frage, wie man beim Überschreiten der 400er-Fallgrenze vorgehen will, zugeknöpft: „Diese Frage kann nur verschränkt mit Niederösterreich diskutiert werden“, sagt ein Sprecher. Schließlich würde man ja gemeinsam eine Großregion bilden.

Eines sei jetzt schon klar: Man werde Wien sicher nicht „wie das Gasteinertal“ mit strengen Ausreiseverschärfungen belegen können. Diese ließen sich ungleich schwerer kontrollieren.