Chronik/Wien

Café Westend: Stadt prüft Beteiligung mit „Stolz auf Wien“

Acht Monate war es still um das legendäre Café Westend am oberen Ende der inneren Mariahilfer Straße in Neubau. Mit der Schließung am 30. Juni 2022 schien Wien eines seiner traditionsreichsten Kaffeehäuser verloren zu haben – für immer.

Nun brennt im Kaffeehaus wieder Licht und es wird herumgeräumt. Es scheint Bewegung in die Rettung des 120 Jahre alten Lokals zu kommen.

Wie das Büro von Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) dem KURIER bestätigt, gibt es Gespräche über eine Beteiligung. Man befinde sich gerade in der Prüfung, ob man über „Stolz auf Wien“ in den Betrieb einsteigt.

Zeitplan noch offen

Im Rahmen des Programms beteiligt sich die Stadt als Investorin mit maximal 20 Prozent und auf höchstens sieben Jahre an krisengebeutelten Unternehmen. Wann die Entscheidung zum Westend feststeht, könne man noch nicht sagen.

Johann Diglas, Café-Betreiber und Spross der berühmten Cafétier-Familie, wollte die Entwicklungen auf Anfrage noch nicht kommentieren. 2018 hatte er den Betrieb übernommen und renoviert. Grund für die spätere Schließung sollen zu hohe Kosten bei zu wenigen Gästen gewesen sein.

Als die Schließung bekannt wurde, war der Aufschrei groß. Als Wiener Institution und Teil des kulturellen Erbes forderte man die Rettung des Betriebs. Ähnliche Forderungen gab es beim Café Ritter, an dem die Stadt bereits beteiligt ist und das im Jänner in seine zweite Pleite schlitterte.