Coronavirus breitet sich weiter aus: 2.600 neue Fälle
Das Coronavirus breitet sich in China weiter aus und fordert neue Opfer. Die Zahl der Corona-Toten sei um 143 auf 1.523 gestiegen, teilt die chinesische Gesundheitsbehörde NHC am Samstag mit. Dabei seien in der besonders stark betroffenen chinesischen Provinz Hubei 139 neue Todesfälle registriert worden, wovon 107 auf die Provinzhauptstadt Wuhan mit rund elf Millionen Einwohnern entfielen.
Insgesamt seien 2.641 neue Infektions-Fälle aufgetreten, die Gesamtzahl der bestätigten Erkrankten auf dem chinesischen Festland beläuft mehr als sechs Wochen nach dem Bekanntwerden der ersten Infektionen nun auf 66.492. Ein NHC-Vertreter betonte, dass sich die Behörde weiter darauf konzentriere, die Infektionsrate zu reduzieren.
Anstieg der Inflation erwartet
Nach Ansicht von Außenminister Wang Yi hat China die Corona-Epidemie im Griff. "Durch unsere Anstrengungen ist die Epidemie im Großen und Ganzen unter Kontrolle", hatte Wang am Freitag während eines Deutschland-Besuchs gesagt. Die Regierung habe rigorose und entschiedene Maßnahmen ergriffen. Viele gingen über die internationalen Gesundheits-Vorschriften und die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hinaus.
Im Kampf gegen die Epidemie wurden in den vergangenen Wochen Wuhan und andere Großstädte abgeriegelt, der Verkehr massiv eingeschränkt und die Ferien zum chinesischen Neujahrsfest verlängert.
Unterdessen versucht die Regierung, die zweitgrößte Wirtschaft der Welt nach den verlängerten Ferien wieder in Gang zu bringen und die Auswirkungen der Virus-Epidemie abzufedern. So will die chinesische Notenbank Unternehmen bei der Wiederaufnahme der Produktion unterstützen. Dazu will sie die Kreditvergabe für wichtige Investitionsprojekte beschleunigen, wie ein Vertreter der Notenbank mitteilte. Die Finanzhilfen für kleine und private Firmen sollten aufgestockt werden. Laut Zentralbank soll die umsichtige Geldpolitik beibehalten werden. Es sei unwahrscheinlich, dass es zu einem starken Anstieg der Inflation komme.
US-Bürger dürfen "Diamond Princess" verlassen
Auch in anderen Teilen der Welt geht die Sorge um, dass die Virus-Epidemie die Wirtschaft dämpft. So hält der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Larry Kudlow, es für möglich, dass das US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal zwei bis drei Zehntel eines Prozents geringer ausfällt. Das sagte Kudlow dem Sender "Business Fox".
Aus Angst vor einer Virus-Erkrankung meiden immer mehr Firmen Messen und Konferenzen. So verzichtet der IT-Dienstleister IBM an einer Teilnahme an der Cyber-Sicherheitskonferenz RSA. Die Veranstaltung findet vom 24. bis zum 28. Februar in San Francisco statt. Erst jüngst haben die Organisatoren die weltgrößte Mobilfunkmesse MWC in Barcelona abgesagt.
Unterdessen holen die USA nach einem Bericht des Wall Street Journal amerikanische Bürger und deren Familien ab, die sich auf dem Kreuzfahrtschiff "Diamond Princess" befinden. Das Schiff liegt in Japan unter Quarantäne vor Anker. Rund 380 Personen würden Plätze auf zwei Evakuierungsflügen von Japan in die USA angeboten, schreibt die Zeitung.