Coronavirus: 132 Tote in China, aber Zahl der Neuinfektionen sinkt
In China gibt es offenbar erste Erfolge bei der Eindämmung des neuen Coronavirus. Wie aus am Mittwoch in Peking veröffentlichten Zahlen hervorgeht, ist die Zahl der Neuinfektionen erstmals zurückgegangen. Konkret wurden am Dienstag 1.459 neue Fälle bestätigt, während am Montag 1.700 gewesen waren. Die Zahl der Todesopfer stieg um 26 auf 132. Am Montag waren 24 Tote verbucht worden.
Im ganzen Land gab es 5.974 Menschen, in deren Körper das Coronavirus festgestellt wurde, berichtete die chinesische Gesundheitskommission. Dazu kämen noch 9.239 Verdachtsfälle. Nach dem Ausbruch der Krankheit in der Provinz Hubei hatten die Behörden drastische Eindämmungsmaßnahmen verhängt, von Ausreisesperren bis zum kompletten Stopp des öffentlichen Nahverkehrs. Den aktuellen Zahlen zufolge bleibt die Krankheit weiterhin stark auf die Provinz Hubei begrenzt.
Gegenmittel können erarbeitet werden
Indes haben australische Wissenschafter im Labor das neue Coronavirus nachgezüchtet. Das teilte das Peter Doherty Institut für Infektionen und Immunität in Melbourne am Mittwoch mit. Das Virus sei von einem infizierten Patienten entnommen und erfolgreich nachgezüchtet worden.
Nunmehr könne in Zusammenarbeit mit anderen Instituten und der Weltgesundheitsorganisation WHO an einem Gegenmittel gearbeitet werden. Julian Druce, Leiter des Viren-Labors, sprach von einem "bedeutenden Durchbruch".
Höhepunkt der Lungenkrankheit in einer Woche
Der Coronavirus-Ausbruch wird nach Einschätzung eines führenden chinesischen Lungenexperten erst in sieben bis zehn Tagen seinen Höhepunkt erreichen. Wie der Chef des nationalen Expertenteams im Kampf gegen das Virus, Zhong Nanshan, am Mittwoch der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua sagte, sind "frühe Entdeckung und frühe Isolation" entscheidend.
"Es ist sehr schwierig, definitiv vorherzusagen, wann der Ausbruch seinen Höhepunkt erreicht", sagte der renommierte Wissenschafter. "Aber ich denke, in einer Woche oder zehn Tagen wird der Höchststand erreicht werden - und danach wird es keinen Anstieg im großen Stil mehr geben." Eine Impfung sieht der Experte so schnell nicht. Die Entwicklung werde drei bis vier Monate oder auch länger dauern.
Home Office für 3.500 VW-Mitarbeiter in Peking
Wegen des Ausbruchs der Lungenkrankheit lässt Volkswagen seine 3.500 Mitarbeiter in Peking für zwei Wochen von daheim aus arbeiten. Wie der Autohersteller am Mittwoch mitteilte, werden bis auf weiteres auch alle Geschäftsreisen in China und international ausgesetzt.
Nach dem bisher geplanten Ende der - schon um drei Tage verlängerten - offiziellen Neujahrsferien am kommenden Montag sollen die Mitarbeiter in der Hauptstadt bis 17. Februar zuhause bleiben und von dort arbeiten. "Wir streben an, ein gesundes und sicheres Arbeitsumfeld für unsere Kollegen sicherzustellen."