"ÖVP am Sand", "Dirndlskoalition gescheitert": Salzburger Blaue gehen in den Wahlkampf
Selbstbewusst und hoffnungsvoll hat sich am Freitagabend die Spitzenkandidatin und Landesparteiobfrau der Salzburger Freiheitlichen, Marlene Svazek, beim Wahlkampfauftakt der FPÖ im Ziegelstadel in Hallein gezeigt. "Wir kämpfen darum, die stärkste Kraft in diesem Land zu werden.
Wir kämpfen um Platz eins." Der SPÖ richtete sie aus, "wir werden sicher nicht den Dritten zum Landeshauptmann in diesem Bundesland machen, auch wenn es sich ausginge".
Sie werde in den letzten sechs Wochen vor der Landtagswahl am 23. April alles geben, "aber wir brauchen jede einzelne Stimme von euch". Egal was bei der Wahl vor fünf Jahren gewesen sei - der ehemalige Freiheitliche Karl Schnell trat 2018 mit einer eigenen Partei, der FPS an, scheiterte aber - "es verbindet uns mehr als uns trennt", buhlte Svazek um damals verloren gegangene Stimmen.
Dieses Zitat war auch das Motto des Wahlkampfauftaktes. "Tatsächlich gibt es eine einzige Möglichkeit: In dem die ÖVP unter 30 Prozent fällt und der schwarze Chef Haslauer seinen Hut nehmen muss."
"Dirndlkoalition gescheitert"
Die FPÖ kämpfe darum, eine Linkskoalition abzuwählen und eine "Schwarz-Rote Stillstandskoalition" zu verhindern, sagte die Spitzenkandidatin in dem in blauem Licht getränkten Saal, in dem rund 500 Funktionäre und Sympathisanten Platz genommen haben. Die jetzige "Dirndlkoalition" bestehend aus ÖVP, Grüne und Neos sei gescheitert, es sei nichts weitergegangen in diesem Land, meinte Svazek. Sie verwies auf die "gescheiterte" Coronapolitik, die Teuerung, Energiekrise, Korruption und "illegale Migration".
All das habe Geld, Vertrauen, Selbstbewusstsein und manchen sogar das Leben gekostet. "Die Salzburgerinnen und Salzburger müssen jetzt die Suppe auslöffeln." Die Bevölkerung sei mit irrwitzigen Entscheidungen zwangsbeglückt worden. Die FPÖ habe hingegen ein Wertekorsett, an dem man sich orientieren könne.
"ÖVP am Sand"
Dass Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) in sein Personenkomitee nun Karl Schnell geholt habe, zeige, "wie die ÖVP am Sand ist". In den letzten zehn Jahren würden offene Wunden in der Salzburger Bevölkerung klaffen. "So einen Landeshauptmann hat Salzburg nicht verdient", wetterte Svazek gegen Haslauer.
Was die Strompreiserhöhung betrifft, so kritisierte sie, dass der Landeshauptmann mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Salzburg AG gesprochen habe, der er ja selber sei, und dann zu keiner Lösung gekommen sei.
"Wir haben Werte"
Einen Kuschelkurs führe sie weder mit der ÖVP noch mit einer anderen Partei, richtete Svazek den Medien aus. Dieses Land brauche eine freiheitliche Regierung, und wenn Haslauers Partei nicht mehr genug Stimmen habe, dann sei der Weg frei für die FPÖ. "Wir haben Werte und lassen uns nicht in die Knie zwingen", gab sich Svazek selbstbewusst. Zuvor hatte FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz mit Seitenhieben auf die Bundesregierung und den ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer die Stimmung angeheizt und bereits viel Applaus geerntet.
Die FPÖ erzielte bei der Landtagswahl 2018 in Salzburg 18,8 Prozent und wurde Dritter.