Analyse: Schlägt die NÖ-Wahl Wellen bis Salzburg und Kärnten?
Historisch. Es ist ein Wort, das nach dem Wahlergebnis in Niederösterreich fast schon inflationär geworden ist. Doch die Frage bleibt: Was ist nach der Schlappe von ÖVP und SPÖ und dem Gewinn der FPÖ in Niederösterreich bei den bevorstehenden Landtagswahlen in Kärnten und Salzburg wirklich noch alles möglich? Müssen die Landeshauptmänner Peter Kaiser (SPÖ) und Wilfried Haslauer (ÖVP) vor der FPÖ zittern?
Kärnten, 5. März: Wer FPÖ sagt, muss auch Kärnten sagen. So viel ist im südlichen Bundesland tatsächlich historisch betrachtet wahr. 2004 kamen die Blauen, damals noch unter Jörg Haider, auf 42,43 Prozent der Stimmen. 2009 folgte die Abspaltung zum BZÖ und 44,89 Prozent. Das Ende des blauen Erfolgs brachten Korruptionsskandale und eine vorgezogene Wahl 2013.
Das Jahr 2018 brachte schließlich 47,94 Prozent für Peter Kaiser und seine SPÖ. Die FPÖ landete mit 22,96 Prozent auf Platz zwei.
Und nun? FPÖ-Kärnten-Chef Erwin Angerer ist sich jedenfalls sicher, dass auch in Kärnten ein Ergebnis mögliche sei, „mit dem viele nicht rechnen“.
Prognosen sehen SPÖ Kärnten weiter an der Spitze
Historisch wird es aber wohl nicht ausfallen. Politexperten sehen ganz klar die SPÖ weiter an der Spitze. Die Frage, ähnlich wie in Niederösterreich wird lauten: Kann Peter Kaiser die 4 vorne halten? In Kärnten kommt als eine weitere Möglichkeit für Protestwähler noch ein Kreuzerl beim Team Kärnten hinzu.
Spitzenkandidat und Bürgermeister von Spittal an der Drau, Gerhard Köfer, hat wie FPÖ-Chef Erwin Angerer den Anspruch auf den Landeshauptmann gestellt. Politexperten trauen dem Team Kärnten durchaus ein zweistelliges Ergebnis zu.
Kaiser und seine verbindende Rolle
Wer historisch sagt, muss in Kärnten aber wohl auch Kaiser und Rendi-Wagner sagen. 2021 hatte der Kärntner SPÖ-Chef geschafft, woran viele damals in der Partei bereits nicht mehr glaubten: Er brachte Parteichefin Pamela Rendi-Wagner und Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil nach öffentlich ausgetragenen Streitigkeiten in Kärnten an einen Tisch. Danach wurde Besserung in der Kommunikation gelobt.
Ein Sieg Kaisers in Kärnten, kann somit auch wohl als Grundvoraussetzung für ein politisches Überleben Rendi-Wagners gesehen werden.
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