Chronik/Österreich

ÖBB Sommer-Ticket: Sitzplatzreservierung wird verpflichtend

Im Sommer mit der Bahn zu reisen, zahlt sich für junge Menschen bis 26 Jahren besonders aus. Seit Jahren bieten die ÖBB das "Sommer-Ticket" an, das den Benutzern zum Preis von 34 Euro (bis 20 Jahre) beziehungsweise 59 Euro (bis 26 Jahre) ermöglicht, 30 Tage lang quer durch Österreich zu fahren.

Heuer muss allerdings mit Mehrkosten gerechnet werden. Neu ist in diesem Jahr nämlich die Sitzplatzreservierungspflicht - und das, obwohl die ÖBB zuletzt erklärt hatten, keine Reservierungspflicht einführen zu wollen. Von Freitag bis Sonntag und an Feiertagen müssen "Sommer-Ticket"- Besitzer nun zusätzlich zur Fahrkarte einen Sitzplatz um drei Euro reservieren. Die Regelung gilt für Fernverkehrszüge, also etwa für Railjets. IC-Busse können sogar ausschließlich mit Reservierung benutzt werden, egal an welchem Wochentag.

"Wir haben die Maßnahme gesetzt, um Überfüllungen zu vermeiden", sagt ein Sprecher der ÖBB zum KURIER. In den letzten Jahren seien die Züge coronabedingt leer gewesen. Nun aber müsse man den Zustrom an Passagieren - vor allem zu Spitzenzeiten - steuern.

Überfüllte Züge verlassen

Demnach sollen auch "Sommer-Ticket"-Besitzer, die keinen Sitzplatz reserviert haben, den Zug verlassen müssen, wenn dieser überfüllt ist, heißt es aus dem Unternehmen. Wie damit umgegangen wird, wenn im Zug genügend Platz frei ist, ist ungewiss. Dazu verhält man sich im Unternehmen zurückhaltend, betont aber: "Ohne Reservierung darf man theoretisch nicht fahren. Man ist verpflichtet, zu reservieren."

Für registrierte Kunden, die das "Sommer-Ticket" über das "ÖBB Kund:innenkonto" kaufen, sind im Preis des "Sommer-Tickets" fünf Sitzplatzreservierungen inkludiert.

Keine Pflicht bei der Westbahn

Auch die Westbahn bietet ihren jungen Passagieren bis 26 Jahren ein Sonderangebot für den Sommer. Zwanzig Tage lang können "SommerHit-Ticket"-Besitzer auf einem von drei Gültigkeitsbereichen (Wien - Salzburg, Salzburg - München, Wien - München) beliebig oft unterwegs sein. Der Preis reicht dabei je nach Alter von 20 bis 80 Euro.

Eine Reservierung sei bei Besitz des Tickets nicht zwingend notwendig, sagt eine Sprecherin. "Überfüllte Züge in dieser Form gibt es bei uns nicht. Eine Zugräumung ist bei uns in den letzten zehn Jahren nicht vorgekommen", so die Sprecherin. Erst zuletzt hat die Westbahn eine Mitfahrgarantie vergeben.