Chronik/Österreich

Nach Terror-Razzia: So gefährlich sind die Muslimbrüder

In den frühen Morgenstunden wurde heute eine großangelegte Aktion gegen Vereine und Gesellschaften, die unter Verdacht stehen, den islamistischen Vereinigungen Muslimbruderschaft und Hamas anzugehören, durchgeführt. Der Anti-Terror-Einsatz führte zur Beschlagnahme von Geld. Waffen oder Sprengstoff wurden allerdings nicht gefunden.

Die Muslimbruderschaft war auch schon vor dem Attentat in Wien im Visier der Behörden. Ein Überblick über eine umstrittene Vereinigung:

Die Gründung
Die Vereinigung wurde 1928 in Ägypten gegründet. Sie strebt eine Herrschaft nach den Regeln des Islam an.

Machtergreifung
In einigen Ländern (wie etwa Algerien) haben die Muslimbrüder zentrale Machtpositionen erobert, in Ägypten stellten sie nach dem Umsturz 2013 sogar einige Jahre den Präsidenten. Später, unter dem jetzigen Staatschef Abd al-Fattah al-Sisi, wurden sie  als Terrororganisation eingestuft.

Attentate
Darüber, ob die  Muslimbrüder in Attentate verwickelt waren, gibt es unterschiedliche Auslegungen. Sie versuchen vor allem, politisch Einfluss zu nehmen, einige Ableger sollen aber 
in Anschläge verwickelt gewesen sein.

Hamas
Ein Zweig der Muslimbruderschaft ist die 1987 gegründete Hamas. Den palästinensischen Gazastreifen kontrolliert die Gruppierung seit 2007. Von dort aus startet sie regelmäßig Raketenangriffe auf Israel. Die Hamas soll im Gazastreifen auch Foltergefängnisse betreiben. 

Ziele
Obwohl aus der Muslimbruderschaft einige islamistische Terrororganisationen hervorgegangen sind, greift sie selbst nicht (mehr) zu so brutalen Mitteln wie der „Islamische Staat“ oder El  Kaida. Es gibt auch keine Bekenntnisse zu Terroranschlägen.