Chronik/Österreich

Zug erfasste Braunbär in Salzburg: Erste Details zu Todesursache

Seit Wochen gibt es Meldungen über Bärensichtungen in Salzburg. Den endgültigen Beweis, dass ein Bär im Bundesland umgeht, brachte jedoch der Dienstagmorgen.

Ein Lokführer entdeckte den Kadaver eines Bären zwischen den Bahnhöfen Schwarzach St. Veit und Lend. Die Jägerschaft Salzburg bestätigte auf KURIER-Nachfrage den Fund.

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Der Bär wird nun zu weiteren Untersuchungen zum Bahnhof Schwarzach gebracht. Dadurch soll es nähere Aufschlüsse zur Todesursache geben.

 "Wir schauen uns alle Möglichkeiten an", sagt Birgit Eberlein von der Salzburger Jägerschaft. Gegen Mittag gab es dann ein erstes Update vom Land Salzburg. Darin hieß es, dass der Bär schwere Verletzungen aufweise.

"Eine Hinterpranke wurde komplett abgetrennt. Schwere Verletzungen am Schädel und äußerliche schwere Blutungen wurden festgestellt. Das Tier kommt jetzt in ein Kühlhaus und wird dort amtlich untersucht", ist in der Aussendung zu lesen. Dies könnte ein Hinweis auf einen Zusammenstoß mit einem Zug sein.

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Die Polizeiinspektion Taxenbach hatte am Dienstagmorgen den Bärenbeauftragten des Landes Salzburg, Hubert Stock, verständigt. Dieser war am Vormittag unterwegs nach Schwarzach, um DNA-Proben zur Klärung der Herkunft des Tieres zu entnehmen. Stock steht in Verbindung mit der Landesjägerschaft, um die nächsten Schritte festzulegen. 

Laut Polizei dürfte es aber die Meldung eines Lokführers über einen Zusammenstoß gegeben haben.

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Die Meldung ruft auch Erinnerungen an das Jahr 2022 wach. Damals war ein Wolf auf der Tauernautobahn in Kärnten von einem Lkw überfahren worden. 

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Diese beiden Fälle reihen sich in eine ganze Serie von für große Beutegreifer - von Bär, über Wolf bis Luchs - tödlichen Verkehrsunfällen ein. Mit der vermehrten Rückkehr dieser Raubtiere nach Österreich steigt die Wahrscheinlichkeit für solche Vorfälle.

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Erste Vorboten gab es bereits 2012. Da starben in Südtirol innerhalb kürzester Zeit zwei Geschwister aus einem Bärenwurf im Trentino: M14 starb bei einem Unfall auf der Brennerstraße, nahe der italienischen Stadt Klausen. M12 wurde auf einer Schnellstraße zwischen Meran und Bozen in Italien überfahren. Das Auto, mit dem er kollidiert war fing der Motor des Fahrzeugs Feuer.

"Kommissar Petz"

M12 war vor seinem letalen Unfall auch in Tirol im Dreiländereck zu Italien und der Schweiz herumgestreift. Und war dabei zum Teil mit seinem auffälligen Bruder M13 unterwegs, der ein kurzes, aber spektakuläres Leben führen sollte:

2012 wäre es ihm beinahe so ähnlich ergangen, wie seinen Brüdern. In der Schweiz wurde er von einer Lok der Rhätischen Bahn gestreift. Er überstand den Vorfall relativ gut und führte noch im selben Jahr die Tiroler Polizei zu einer Leiche.

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Im Tiroler Oberland in Spiss brachte das Tier einen Baum zu Fall, der auf die Straße stürzte. Wegen dem Bären ausgerückte Polizeibeamte fanden dann im abschüssigen Gelände eine Leiche. Es handelte sich um einen abgängigen Delikatessenhändler aus Südtirol. Durch M13 kam ein Mordfall ins Rollen. Die Frau des Mannes und ihr Geliebter landeten letztlich hinter Gittern.

2013 endete das Leben des Braunbären im Alter von vier Jahren mit einer Kugel. Nachdem er in der Schweiz, Süd- und Nordtiroler Bienenstöcke geplündert, Schafe gerissen und keine Scheu vor Menschen gezeigt hatte, wurde er im Kanton Graubünden erschossen.

Neben dem vermehrten Auftreten von Bären in Österreich, haben in den vergangenen Jahren vor allem die Nachweise von Wölfen stark zugenommen. Auf ihren langen Wegen müssen sie immer wieder viel befahrene Straßen queren. 2021 starben in Tirol erstmals zwei Wölfe bei Verkehrsunfällen. Einen erwischte es auf der Inntalautobahn (A12), einen anderen auf der Europabrücke der Brennerautobahn (A13).

Schon wenige Monate zuvor war ein Luchs auf der Reschenstraße (B180) im Gemeindegebiet von Fließ im Tiroler Bezirk Landeck überfahren worden. Eine Militärstreife hatte den Kadaver entdeckt.