Inseratenaffäre: Landeshauptmann Wallner stellt sich Funktionären
Von Christian Willim
Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner steckt in der größten Krise seiner Amtszeit. Die Inseratenaffäre rund um den VP-Wirtschaftsbund hat sich in den vergangenen Wochen sukzessive ausgewachsen.
Wallner ist nun offenkundig bemüht, zumindest die eigenen Reihen zu schließen. Für Freitagabend waren die Mandatare und Funktionäre der Volkspartei zu einer Video-Konferenz mit dem Landeshauptmann eingeladen – „zur aktuellen Thematik“, wie es in einem Schreiben hieß.
Wallner wolle „ein persönliches Gespräch“ zu den Vorwürfen anbieten, hieß es auf KURIER-Anfrage aus seinem Büro. Redebedarf gibt es genug. Der Wirtschaftsbund sieht sich aufgrund seiner Inseratengeschäfte mit seinem eigenen Magazin mit einer Steuerprüfung und dem Verdacht der Abgabenhinterziehung konfrontiert.
Schwere Vorwürfe
Zuletzt wurden auch Vorwürfe gegen Wallner persönlich laut. Ein nicht genannter Manager behauptete gegenüber den Vorarlberger Nachrichten, dass der Landeshauptmann selbst um Inserate geworben und dafür Gegenleistungen versprochen habe. Wallner weist die Anwürfe vehement zurück.
Die WKStA prüft, wie berichtet, einen Anfangsverdacht gegen den Landeshauptmann, der sich kommende Woche mit einem Misstrauensantrag im Landtag konfrontiert sieht.
All das und die mediale Berichterstattung der vergangenen Wochen sei Grund, „dass wir die Funktionäre zusammenholen und mit ihnen diskutieren“, erklärte VP-Geschäftsführer Dietmar Wetz auf Anfrage den Hintergrund der Online-Konferenz. Außerdem wolle man ein Stimmungsbild erhalten.
Dem Wirtschaftsbund haben indes laut Interims-Obmann Karlheinz Rüdisser seit Beginn der Affäre 50 Mitglieder den Rücken gekehrt.