Impf-Voranmeldungen: 6 von 9 Bundesländern gestartet
Knapp 162.000 Personen sind mittlerweile in Österreich geimpft worden. 10.687 Personen davon in Kärnten. Glattgelaufen ist dabei nicht immer alles. Wie die Fälle von mehreren Bürgermeistern, die sich bei Impfungen in Pflegeheimen vorgedrängt haben, beweisen.
Ab kommender Woche soll alles besser werden. Dann geht die Plattform zur Anmeldung für Impfwillige online. Zu finden wird sie sein unter www.kaernten-impft.ktn.gv.at. Bei Fragen zur Impfung ist auch die Covid-Hotline des Landes zuständig 05 05 36 53 003. Schriftliche Fragen können per Mail an impfen@ktn.gv.at gerichtet werden. Nicht anmelden sollen sich unter 16-Jährige, Schwangere und jene über 80-Jährige, die bereist auf einer Liste stehen.
"Wir gehen bei der Reihung der Impfungen ganz klar nach dem nationalen Impfplan vor", erklärte Beate Prettner (SPÖ), Gesundheitsreferentin des Landes. Auf der Plattform werden die Impfwilligen aufgefordert neben ihren persönlichen Daten, wie Name, Geburtsdatum, Adresse oder E-Mail auch ihrer Sozialversicherungsnummer einzugeben. Wichtig sei auch, dass man festlegt, wie die Verständigung über den Impftermin erfolgen soll: Per Mail oder SMS.
Keine Kontrolle der angegebenen Daten
Dann wird es heikel. Denn die Impfwilligen müssen auch ausfüllen, ob sie gesundheitliche Gründe für eine Priorisierung haben, oder einer Berufsgruppe angehören, die besonders wichtig für die kritische Infrastruktur des Landes ist. Vom Land selbst werden diese Eingaben aber nicht nochmals überprüft, man verlasse sich voll und ganz auf die Ehrlichkeit der Online-Anmelder. "Seien Sie ehrlich, seien Sie solidarisch, drängen Sie sich nicht vor. Wir kommen nur über die Runden, wenn keiner die Ellbogen ausfährt. Wir sind in einer Neidgesellschaft. Beweisen Sie Charakter", lautet der dringliche Aufruf von Kärntens Impfkoordinator Heimo Wallenko.
Keine Vernetzung
Auf die Frage, ob die Online-Plattform mit den Pflegeheimen vernetzt sei, um so bei übrig gebliebenen Dosen auf Ersatzkandidaten zurückgreifen zu können, lautete die Antwort: Nein. "Wir haben seit gestern die Vorgabe vom Bund, dass in Pflegeheimen im Falle übrig gebliebener Dosen, klar nach dem Alter vorzugehen sei", erklärte Prettner.
Registrierung beginnt
Am Montag geht es dann auch in der Steiermark los: Über 80-Jährige, die nicht in Heimen leben, können sich für die Impfung registrieren. "Sobald dann ausreichend Impfstoffe da sind, gibt es die Informationen von uns, wo und wann sie sich imfpen lassen können", beschreibt Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) das Prozedere. Eine Woche startet dann die Regiestrierung für alle Steirer, unabhängig vom
Alter. Bisher wurden in 230 Heimen und auf Covid-Stationen der Spitäler rund 28.000 Impfdosen verabreicht.
Der Impfstart für die über 80-Jährigen soll Mitte Februar starten, hängt aber von den Lieferungen von Pfizer/Biontech ab: Das Unternehmen hat Lieferengpässe, aus dem Grund kann die Steiermark beispielweise erst wieder ab Mitte Februar Erstimpfungen verabreichen. Der bisher bestellte Impfstoff ist für die Zweitimpfungen reserviert.
Doch auch der Impstoff von AstraZeneca steht kurz vor der Zulassung in der EU, in einer Woche soll die Entscheidung fallen. Der steirische Impfkoordinator Michael Koren erwartet erste Kontingente eventuell schon für Mitte Februar. "Faktum ist, man muss vorbereitet sein, dass man an einem Tag viel Impfstoff bekommt."
"Impfevents"
Deshalb sollen in der Steiermark die 22 Teststraßen für kostenlose Antigentests sukzessive adaptiert und zu Imfpstraßen umgerüstet werden. In eingen großen Veranstaltungshallen könte es auch wahre "Impfevents" geben, wie Landesrätin Bogner-Strauß betont.Geimpft werde von Ärzten, die sich freiwillig dafür melden, rund 800 bis 1.000 sollen dafür bereits sein oder auch in ihren Ordinationen impfen wollen.
Dazu kommen die Kapazitäten der landeseigenen Spitäler oder privater Krankenhäuser, die ebenfalls Impfangebote stellen würden: Damit käme man auf 7.000 bis 8.000 Impfungen pro Tag.
4.500 Impfungen im Burgenland
Seit heute Freitag ist es auch im Burgenland möglich, sich ins Vormerksystem für die Impfung gegen das Coronavirus einzutragen. Das Burgenland sei bereit, die Bevölkerung breitflächig zu impfen, warte jedoch noch auf Impfstoff, erklärte Landesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) bei der Pressekonferenz. Er appellierte, sich mit der Eintragung Zeit zu lassen, denn die Impfung erfolge ohnehin auf Basis des mehrphasigen Impfplanes nach Alters- und Berufsgruppen.
"Wir wollen impfen, wir können auch sofort impfen, aber uns steht nur eingeschränkt Impfstoff zur Verfügung", stellte Schneemann fest. Organisatorisch ließen sich 100.000 Impfungen pro Monat bewerkstelligen. Die Impfstrategie sei in vier Phasen eingeteilt, beginnend mit den vulnerablen Gruppen. Ab Phase 4 kommt dann die gesamte Bevölkerung dran.
Bisher wurden laut Schneemann 4.500 Impfstoffe verabreicht. "Das entspricht dem Österreich-Schnitt, 1,5 Prozent der Bevölkerung." Angesprochen auf Impf-Vordrängler meinte der Landesrat: "Mir ist kein Fall bekannt im Burgenland."
"Es ist einfach, sich in diesem System anzumelden. Man braucht nur eine Handynummer und eine E-Mail-Adresse", erläuterte der Landesrat das Vormerksystem. Eine Anmeldung sei aber auch für eine andere Person möglich: "Enkel können auch Oma und Opa anmelden." Da der Impfstoff noch nicht breitflächig verfügbar sei, handelt es sich um ein Vormerksystem und nicht ein Anmeldesystem, so Schneemann weiter. Sobald der Impfstoff verfügbar ist, werde die vorgemerkte Person über das System verständigt.
Keine telefonische Voranmeldung
Eine telefonische Vormerkung gibt es nicht. Sollte aber jemand niemanden für die Anmeldung haben, könne man sich auch an die Gemeinde, die Ärztekammer oder den Landesseniorenbeirat wenden: "Alle sind bereit, unterstützend tätig zu sein", versprach Schneemann: "Niemand braucht sich sorgen, dass er die Onlineanmeldung nicht bewerkstelligen kann."
Das Vormerksystem ist über einen Button auf www.burgenland.at/coronavirus zu erreichen. Dann braucht man die Sozialversicherungsnummer und eine E-Mail-Adresse, und mittels Pin am Handy und einem Testmail werden die Daten bestätigt.
Schneemann appellierte: "Bitte lassen Sie sich Zeit mit der Vormerkung." Es bringe nichts, sich sofort ins Netz zu hängen, denn das System sortiere nicht nach dem Zeitpunkt des Einlangens, sondern nach Berufs- und Personengruppen. "Das Entscheidende sind die Phasen, damit die schützenswerten Gruppen zuerst dran kommen."
Risikopatienten melden sich ebenfalls über das Vormerksystem, die Bestätigung dass es sich tatsächlich um einen solchen handelt, erfolgt über einen Arzt. Die Bestätigung durch den niedergelassenen Arzt ist ab Mittwoch, 27. Jänner, möglich. Im System lasse sich auch angeben, dass man rasch bei einer Station sein kann. Was die angegebene Berufsgruppe betrifft, hofft man auf Eigenverantwortung bzw. muss im System auch bestätigen, dass die Angaben korrekt sind.
Weitere Voranmeldung in den Bundesländern
Salzburg startet mit den Voranmeldungen ab dem 1. Februar, ebenso wie Tirol. In Vorarlberg, Oberösterreich, Wien und in Niederösterreich ist es bereits seit einigen Tagen möglich sich für die Impfung vorzumerken. In Vorarlberg unter www.vorarlberg.at, in Oberösterreich unter www.land-oberoesterreich.gv.at, in Wien unter www.impfservice.wien.at und in Niederösterreich unter www.impfung.at.